Diskussion über die Zukunft der Vestischen
Herten. Die Vestische Straßenbahnen GmbH bekommt jedes Jahr Zuschüsse vom Kreis und den Städten. Im Kreis Wesel ist das anders, dort käme man gänzlich ohne Zuschüsse aus, heißt es aus Dorsten. Ob das ein Modell für den Kreis Recklinghausen sein kann und wie hoch der Preis dafür ist, erläuterten die Verantwortlichen im Kreishaus.
„Wir müssen zunächst klären, welchen Nahverkehr wir uns noch leisten können. Das Ziel sollte immer sein, kostendeckend zu arbeiten. Es ist gut, dass wir regelmäßig versuchen, die Wirtschaftlichkeit weiter zu optimieren und dabei sozial verträglich zu bleiben“, stellte der Aufsichtsratchef und Landrat Cay Süberkrüb fest. Es werde zurzeit geprüft, welche Einsparungsmöglichkeiten Sinn machen, ob Buslinien aufgrund ihrer sehr niedrigen Auslastungen reduziert werden oder wegfallen können.
Die NIAG, der Weseler Nahverkehrsanbieter, fährt im Kreis Wesel seit dem Einstieg der Rhenus Veniro (Rethmann) ohne Zuschüsse. Nach Recherche der Vestischen wurden jedoch drei private Unternehmen von der NIAG gegründet bzw. zu 100 % übernommen, um so die Lohnkosten zu senken. Für die Busfahrer gäbe es keine gesonderte Rentenversicherung und ein geringeres Weihnachtsgeld, das in Abhängigkeit von Krankentagen zusätzlich gekürzt werde.
„Das kommt für uns nicht in Frage“, sind sich Landrat Cay Süberkrüb und Vestische-Vorstandschef Martin Schmidt einig, „Die Busfahrer sollen von ihrem Gehalt leben können. Sie haben einen verantwortungsvollen Beruf, der entsprechend honoriert werden muss.“
Martin Schmidt weist in dem Zusammenhang auf einen wichtigen positiven Faktor bei seinem Unternehmen hin: „Es geht bei uns um Qualität! Für die Kunden, aber auch für die Menschen, die bei uns arbeiten.“
Landrat Cay Süberkrüb betont: „Es sind nicht die Zuschussbedarfe der Vestischen, die uns auffressen, sondern die Sozialleistungen.“
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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