Erlebbare Stadtgeschichte
Die Urzelle Gladbecks, der Lambertiplatz

Judasbäume, abgehackt
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Der LAMBERTI-KIRCH-PLATZ
Die Urzelle Gladbecks     vom Juli 2019

Im Krieg wurde die Lambertikirche schwer beschädigt, (ich kenne noch die Notkirche) aber bald wieder aufgebaut.
(1981) hatte ich die Aufgabe, die Neugestaltung, des Platzes und der Gassen, um und vor der Kirche zu beplanen.
Wenn wir auch keine Altstadt haben, sah ich hier, noch immer das Zentrum der Stadtentwicklung und noch die Reste kleinteiliger Strukturen die erhaltenswert sind.
Bei den Bauarbeiten kamen auch Fragmente, des ersten Gladbecker Friedhofs, der hinter der Kirche lag, zum Vorschein.
Auch gab es auch noch Reste des alten, in Rauten gelegten Basaltpflasters, das ich unbedingt wieder nutzen wollte. (Recycling) Die fehlenden Flächen wurden durch Granit-Kleinpflaster aufgefüllt. Als Gestaltungsprinzip wählte ich Halbbögen, die Ruhe in die zergliederte Außenkante der Kirche bringen sollten. Das Gestaltungsthema ist auch auf den kleinen Vorplatz am Haupteingang, ablesbar. Zur Abgrenzung und Beruhigung plante ich dort 2 gliedernde Stufen, auch um das Gefälle dort auf zu fangen und um einen geschützten Raum vor dem Portal, zu erhalten. Der Vorplatz wurde von 4Flügelbäumen, Linden, räumlich gefasst. Diese standen in, durch alte Bordsteine begrenzte Beete und wurden durch eigens konstruierte Metallkörbe geschützt.
Erstaunlich finde ich, daß von den Besuchern noch keine Beschwerden über die Natursteipflasterung, wie am GoethePlatz, bekannt wurden.
Nach dem gleichen Prinzip wurde die Rückseite durch einen Halbkreis aus Kastanienhochstämmen, gestaltet. Dazu kamen noch 2 Begleitbeete an der Marktstraße, von denen eines mit einem Judasblattbaum, Cercis siliquastrum, die Besucher im Frühjahr, mit einem lila Blütenrausch erfreut.

Leider wurden die beiden Frontlinden am Kirch-Vorplatz nach fast 40 Jahren abgehackt und durch 2 Neupflanzungen in Betonlöchern ersetzt.?.
Man fragt da nach dem Fachverstand. Welches betonierte Unglück wird da durch ein ortsfremdes Büro (aus Bonn) umgesetzt?

Auch der schöne, große, schattenspendende Trompetenbaum vor der Kirche, wurde abgehackt, und das Baumbeet zu betoniert. Jetzt sitzen die Besucher der Eisdiele in der prallen Sonne.
Der übergroße Platz, eine Klimakatastrophe, wurde mit fantasielosen Betonkringeln dekoriert. Auch gab es dort mal einen fantasievollen Brunnen zwischen den Bäumen, gerne von Kindern bespielt, der leider, durch eine wenig ansprechende Betonplatte ersetzt wurde.
Auch in der nahen Lambertistraße wurde 2018 ein weiterer großer Baum abgehackt, damit das sehr beliebte Großspielgerät in der prallen Sonne steht. Wurde damals unter dem Motto "Spielend durch die Stadt", errichtet. Ach ja, das soll ja auch verschwinden und durch teure Fantasielosigkeit ersetzt werden, Passt dann zu dem unbenutzten in der Horster Str. und dem teuren Glockenspiel in der oberen Hochstraße.
Ehe ich es vergesse am Körnerplatz, den ich auch entworfen habe, wurden 2 schöne Eschen in der Körnergasse abgehackt, und ein völlig unpassender Kugelahorn, gepflanzt. Jetzt können die Autos ungehindert zur Horster Str. durchfahren.

Weiterhin möchte ich an die alte Idee erinnern, rund um die Kirche und in den Gassen, eine Gasbeleuchtung zu installieren. Leitungen sind ja noch vorhanden. Das schafft Atmosphäre, wie, in Düsseldorf.
Auch sollte man mal die Überarbeitung der Schlängelgasse, vom Europaplatz zum Kirchplatz, überplanen.

Ansonsten hatte ich, schon zum Stadtjubiläum vorgeschlagen, den namengebenden Bach, die "GLADEBEKE", in Form eines Plasterbandes aus Grobkieseln, als Gestaltungselement, über den Kirchplatz, bis zur Einfahrt Schenkendiek, zu gestalten, um den Gladbeckern ein Bischen Heimatbezug zu vermitteln.

Wenn man eine Stadt attraktiv gestalten möchte, darf man die Wurzeln der Stadtgeschichte nicht übersehen.

Mit viele Bürger-beteiligungs-Grüßen.
Dipl. Ing. Manfred Schlüter, als Bürger der Innenstadt

Autor:

Manfred Schlüter aus Gladbeck

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