ADFC ist mit Vorschlag der Öffnung für Radfahrer gescheitert
Die Gladbecker Fußgängerzone bleibt eine Fußgängerzone

Tauschten sich im Rathaus über den Radverkehr in der Innenstadt aus (von links nach rechts): Dr. Vera Bücker, Dorothea Gehrenkamp (beide ADFC), Paula Stegert (Leitende Verkehrsplanerin) und Bürgermeisterin Bettina Weist. | Foto: Stadt Gladbeck
  • Tauschten sich im Rathaus über den Radverkehr in der Innenstadt aus (von links nach rechts): Dr. Vera Bücker, Dorothea Gehrenkamp (beide ADFC), Paula Stegert (Leitende Verkehrsplanerin) und Bürgermeisterin Bettina Weist.
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Mit der Anregung, die Fußgängerzone versuchsweise für den Fahrradverkehr freizugeben, sorgte Dr. Vera Bücker vom ADFC bereits für Aufsehen. Und der Vorschlag brachte ihr eine Einladung von Bürgermeisterin Bettina Weist ein, die nun Vertreter des Vereins zu einem Gespräch ins Rathaus empfangen hat.

Gemeinsam mit der neuen verantwortlichen Verkehrsplanerin Paula Stegert wurde der Vorschlag mit Dr. Vera Bücker und Dorothea Gehrenkamp als Vertreterinnen des Fahrradclubs diskutiert und Vor- und Nachteile aus Sicht der Stadtverwaltung dargestellt.

Bettina Weist machte deutlich, dass auch aus Sicht der Verwaltung ein großes Interesse daran bestehe, Optimierungen vorzunehmen und dort, wo es sinnvoll ist, mehr für den Radverkehr zu ermöglichen. Dabei stellte die Stadtverwaltung jedoch deutlich heraus, dass eine testweise
Freigabe der gesamten Fußgängerzone für Radfahrer während der Corona-Pandemie aufgrund der unüblich niedrigen Passantenfrequenz nicht zielführend sei und keinen Erkenntnisgewinn biete. Die Innenstadt sei der zentrale Bereich für den Fußgänger und auch planerisch so angelegt. „Hier steht die Aufenthaltsqualität, ungefährdetes, freies Bewegen und Flanieren für alle Fußgänger im Vordergrund. Dies ist mit der Nutzung durch Radfahrende grundsätzlich schwierig zu vereinbaren“, stellte Verkehrsplanerin Paula Stegert fest.

Auch biete das Konzept der Fahrradabstellanlagen mit Blick auf die bestehende Regelung eine gute Erreichbarkeit der Geschäfte. „Vom Rand der Fußgängerzone sind es kurze Wege, bis zum Kern sind es dann zu Fuß maximal 150 Meter.“ Die Durchlässigkeit der Innenstadt werde durch die bestehende Regelung zwar ebenfalls kaum eingeschränkt, dennoch wurde aber eine Prüfung der Verbindungen und der Erweiterung für den Radverkehr in den Randbereichen der Fußgängerzone in Aussicht gestellt. „Auch ist zu überlegen, ob wir die bestehenden Verbindungen nicht deutlich sichtbarer machen können – sei es durch Markierungen oder zusätzliche Beschilderungen“, ergänzte die Bürgermeisterin.

Zudem soll auch die derzeitige Regelung der zeitlichen Freigaben – zwischen 19 und 9 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen – der Fußgängerzone auf den Prüfstand kommen.

Über das gemeinsame Ziel, den Anteil des Radverkehrs in Gladbeck zu erhöhen und diesen, wo möglich, attraktiver zu machen, waren sich am Ende alle Beteiligten einig. „Das war unter dem Strich ein offenes, konstruktives und produktives Gespräch mit guten Ideen, die es nun weiter zu entwickeln und zu prüfen gilt“, fasst Bettina Weist zusammen. „Jedoch wollen wir nun keine Maßnahme kurzfristig ‚aus dem Hut zaubern‘, sondern gemeinsam mit dem ADFC dauerhafte und damit nachhaltige Maßnahmen für einen attraktiveren Radverkehr in Gladbeck entwickeln.“

Als besten Ort, um Maßnahmen zur Optimierung des Radverkehrs zu diskutieren und anzustoßen, wurde der neue Arbeitskreis „Nachhaltige Mobilität“ ausgemacht. Hier soll das Thema so bald wie möglich behandelt werden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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