Bergbau
Demonstration gegen die RAG-Politik der verbrannten Erde
Am Dienstag den 11. Juni staunten die Menschen in der Nachbarstadt Bottrop nicht schlecht. Eine Bergarbeiter-Demonstration mit rund 200 Bergleuten, Familien und Freunden. Totgesagte leben eben länger. Allen Versprechen und Schwüren zum Trotz hat die Ruhrkohle AG 200 Bergarbeitern zum 30. Juni gekündigt. Von wegen "Keiner fällt ins Bergfreie". Statt dessen sollen Leiharbeiter die anfallenden Arbeiten erledigen.
"Mir fehlen nur noch 27 Tage, dann wäre ich in Anpassung. Nun habe ich die Kündigung und muss bis 67 Jahre weiterarbeiten, bis ich in Rente kann. Eine Sauerei ist das" - wird ein Kumpel in den Medien zitiert.
Am kommenden Samstag ist die nächste Demonstration angekündigt. Dabei geht es um die Weiterbeschäftigung der Bergleute, aber noch um viel mehr. Die begonnene Flutung der Zechen muss gestoppt werden. Dabei wird der eingelagerte Giftmüll und das eingebrachte Ultragift PCB durchflutet - und das Trinkwasser im ganzen Ruhrgebiet gefährdet. Immer noch sind 124.000 Bergleute und ihre Witwen vom Deputat-Klau betroffen. Also der Streichung einer Betriebsrente bzw. Abgeltung mit einer viel zu niedrigen Abfindung. Und nicht zuletzt haben sich Mieterinitiativen angekündigt, die sich gegen den Ausverkauf der Zechenhäuser und seine Folgen wehren.
Das Vermögen der RAG-Stiftung ist allein 2018 um 912 Millionen Euro gestiegen auf 17 Milliarden Euro. Aber im Ruhrgebiet wollen sie verbrannte Erde hinterlassen.
Auch aus Gladbeck haben schon eine Reihe von Betroffenen ihre Teilnahme zugesagt. Auftaktkundgebung ist um 11:00 Uhr Prosperstraße/Ecke Ostring. Es folgt eine Demonstration um 11:30 Uhr durch Bottrop-Batenbrock. Die Aktion endet um 12:30 Uhr Abschlusskundgebung auf dem Berliner Platz.
Autor:Jörg Weidemann (MLPD) aus Gladbeck |
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