Schrott-Immobilie in Rentfort-Nord macht Platz für ein Nahversorgungs-Zentrum
Das Warten in Sachen "Schwechater Straße 38" soll ein Ende haben

Die Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 ist ein trauriges Warhzeichen von Rentfort-Nord. Doch Ende 2021 soll der Bau verschwunden sein, um Platz zu machen für ein Nahversorgungs-Zentrum. | Foto: Archiv Braczko
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  • Die Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 ist ein trauriges Warhzeichen von Rentfort-Nord. Doch Ende 2021 soll der Bau verschwunden sein, um Platz zu machen für ein Nahversorgungs-Zentrum.
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"Was lange währt, wird endlich gut!" - Wenn es nach diesem Sprichwort geht, dürfen sich die Menschen in Rentfort-Nord gewaltig freuen, denn die Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 soll bald Geschichte sein, Platz machen für ein neues Nahversorgungszentrum.

Länger gedauert als erwartet

Zugegeben, es hat also doch noch länger gedauert, als von offizieller Seite vor zwölf Monaten verkündet wurde. Aber seit einigen Tagen ist die sprichwörtliche Tinte unter den Verträgen endlich trocken. Damit sind die Voraussetzungen für den Abriss des Wohnhausbereiches Schwechater Straße 38 samt dem anschließenden Neubau eines Nahversorgungszentrums geschaffen.

Bürgermeister Ulrich Roland und Ulrich Hammer, Geschäftsführer der Implementum I GmbH, stellten den aktuellen Stand zusammen mit den Mitgliedern der städtischen Projektgruppe vor. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer, Catrin Armgart vom Rechtsamt, Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck, Martin Plischek, Chef der Städtischen Immobilienwirtschaft, Katharina Adamowicz und Karsten Fuchte vom Planungsamt, hatten in den letzten Monaten gemeinsam mit Implementum I sowie den bisherigen privaten Eigentümern die Voraussetzungen für das Vertragspaket geschaffen. Damit ist der Weg frei für die Ausschreibung des Abrisses und die Neuentwicklung einer der kompliziertesten Schrottimmobilien in Nordrhein-Westfalen zu einem eingeschossigen Nahversorgungszentrum.

Viele Probleme mussten noch gelöst werden

"Als wir vor gut einem Jahr, am 5. August, auf einer Bürgerversammlung auf Einladung des Runden Tisches Rentfort-Nord im Evangelischen Gemeindezentrum die Pläne für Abriss und Neubau vorgestellt haben, hätten wir nicht gedacht, wie viele Probleme auf dem Weg noch zu lösen sind," blickten Bürgermeister Ulrich Roland und Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer zurück. "Damals hatten wir gehofft, die weitgehend ausverhandelten Verträge noch 2019 unterschreiben zu können. Aber: Langwierige – auch finanzielle - Verhandlungen mit den privaten Grundstückseigentümern, unerwartete Probleme mit Versorgungsleitungen und nicht zuletzt Corona haben dann aber dazu geführt, dass das Vertragspaket erst jetzt unterschrieben werden konnte."

"In der letzten Woche haben wir und die bisherigen Mehrheitseigentümer den Kaufvertrag für die Schwechater Straße 38 unterschrieben," erläuterte Ulrich Hammer. Schon vorher hatte sich die Implementum I GmbH mit den übrigen Eigentümern geeinigt. Damit verfügt Implementum I jetzt über alle Miteigentumsanteile. Außerdem ist der notwendige städtebauliche Vertrag über Abriss und Neubau der Schwechater Straße 38 zwischen Implementum I und der Stadt unterzeichnet. In diesem Vertrag wird auch geregelt, dass Implementum I die Schwechater Straße 38 bis auf den Block F, der stehenbleiben wird, abreißt und dort ein Nahversorgungszentrum für Rentfort-Nord errichtet. Dieser Vertrag ist Voraussetzung für die umfassende finanzielle Förderung des Abrisses durch die Stadt Gladbeck. Auch die Mietverträge mit den beiden so genannten Ankermietern für das neue Geschäftszentrum sind zwischenzeitlich fix: REWE und die Drogeriemarktkette Rossmann werden dort einziehen. Gespräche mit weiteren Interessenten laufen noch.

Erste Ausschreibung ist schon veröffentlicht

Die öffentliche Ausschreibung für den ersten Teil des Abrisses der Schwechater Straße 38 hat die Stadt im Auftrag und Namen der Implementum I GmbH umgehend am 26. August veröffentlicht. Im ersten Arbeitsschritt sollen in dem Gebäude die vorhandenen Schadstoffe beseitigt und der ehemalige Wohnturm entrümpelt werden. Nach der Entkernung erfolgt der eigentliche Abriss. Dabei ist noch offen, ob das Gebäude gesprengt oder konventionell abgerissen wird. Da beide Varianten von Dauer und Kosten nahezu gleichwertig eingeschätzt werden, wird dies der Wettbewerb im Ausschreibungsverfahren entscheiden. Mit der Entkernung soll auf jeden Fall noch im Herbst 2020 begonnen werden. Die Entkernung und der Abriss werden zirka 9 bis 12 Monate dauern, so dass, wenn alles gut läuft, Ende 2021 mit dem Neubau begonnen werden könnte.

Viele Dankesworte des Bürgermeisters

Bürgermeister Roland dankte ausdrücklich der Implementum I GmbH mit den Geschäftsführern Volker Busse und Ulrich Hammer für ihr Engagement an der Schwechater Straße 38: "Wir wissen alle, dass dieses Gebäude aufgrund der sehr vielfältigen Eigentümerstruktur, der Schadstoffbelastungen und des langen Leerstandes ein extrem kompliziertes Objekt ist. Ich freue mich daher, dass wir einen erfahrenen Projektpartner haben, der bei Hoch10 bereits ein sehr überzeugendes und für unsere Innenstadt enorm bedeutendes Geschäftshaus verwirklicht hat. Ich bin Implementum I und besonders Herrn Ulrich Hammer dankbar dafür, dass sie gemeinsam mit der Städtischen Projektgruppe einen langen Atem bewiesen haben, um Rentfort-Nord von dieser Bauruine zu befreien und das dringend notwendige Geschäftszentrum neu zu errichten."

In seine Dankesworte schloss der Bürgermeister aber ausdrücklich auch die Mitglieder der Projektgruppe mit ein. Sie hätten in den letzten Jahren an der Lösung für die Schwechater Straße 38 gearbeitet. "Ohne ihr Engagement und ohne den städtischen Zuschuss zu den Abrisskosten könnte die Schwechater Straße 38 nicht beseitigt werden. Voraussetzung war eine gute und breite Teamleistung der Stadtverwaltung, an der auch Kämmerer Bunte, die Bauaufsicht und das Ingenieuramt mitgewirkt haben," so Ulrich Roland.

Dankesworte gab es auch für das Land Nordrhein-Westfalen, dem Städtebauministerium mit Ministerin Ina Scharrenbach an der Spitze und ihrem Vorgänger Mike Groschek. Bekanntlich hatte das schon früh erklärt, den Abriss fördern zu wollen. Dabei hielt Ministerin Scharrenbach an der von ihrem Vorgänger gegebene Zusage fest und setzte sich sogar für eine Erhöhung der Landesförderung auf die Gesamtsumme von 1,67 Millionen Euro ein. , als es notwendig wurde, sich persönlich für eine Erhöhung der Landesförderung auf 1,67 Mio. € eingesetzt hat. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sie mich morgens im Auto darüber informiert und angeboten hat, gemeinsam mit mir den Startschuss für den Abriss der Schwechater Straße 38 zu geben.," wusste Bürgermeister Roland bei der Vertragsunterzeichnung zu berichten.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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