Stadt präsentiert ihre Pläne
Das "Riesener" soll für die Zukunft fit gemacht werden

Das Riesener-Gymnasium aus der Vogelperspektive. Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind unumgänglich, doch die Pläne der Stadt Gladbeck stoßen im politischen Bereich nicht unbedingt auf absolute Zustimmung. Vor allem der vorgeschlagene Neubau auf dem südlichen Teil des Jovyplatzes sorgt auch für eher kritische Äußerungen.  | Foto: Stadt Gladbeck
  • Das Riesener-Gymnasium aus der Vogelperspektive. Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind unumgänglich, doch die Pläne der Stadt Gladbeck stoßen im politischen Bereich nicht unbedingt auf absolute Zustimmung. Vor allem der vorgeschlagene Neubau auf dem südlichen Teil des Jovyplatzes sorgt auch für eher kritische Äußerungen.
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Auch am Gebäude des Riesener-Gymnasiums an der Schützenstraße hat der Zahn der Zeit genagt. Erste Ausbaupläne mussten aufgrund statischer Probleme verworfen werden, doch nun kommt Bewegung in die Sache.

Ein zukunftsfähiges und leistungsstarkes Gymnasium am bekannten Ort – so bezeichnet die Stadt Gladbeck ihre Pläne, die jüngst in einer gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses und des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität vorgestellt wurden. Dazu Bürgermeisterin Bettina Weist: „Wir wollen in den bekannten Standort in der Innenstadt investieren und eine Lösung präsentieren, die das Riesener-Gymnasium auf Jahrzehnte zukunftsfähig macht.“

Auf Jahrzehnte zukunftsfähig machen

Dazu setzen die beiden federführenden Ämter, das Amt für Bildung und Erziehung und das Amt für Immobilienwirtschaft, nach Prüfung verschiedener Optionen und Szenarien auf eine Entwicklung in mehreren Phasen. In einem ersten Schritt sollen möglichst zügig die aktuell in die Grundschule am Weusters Weg in Ellinghorst ausgelagerten Klassen zurück ins Riesener-Gymnasium kommen. Parallel wird die zweite Phase vorbereitet, in der neuer, moderner und zukunftsfähiger Schulraum in zwei Neubauten geschaffen werden soll.

Stadt schlägt zwei Neubauten vor

Die dringend benötigten naturwissenschaftlichen Fachräume könnten nach Meinung der Stadt gemeinsam mit weiteren Unterrichtsräumen in einem ersten Neubau auf dem Schulgelände an der Wilhelmstraße zwischen Sporthalle und Pastoratswäldchen entstehen. Ein zweiter Neubau wird am südlichen Rand des Jovyplatzes vorgeschlagen und könnte der Schule perspektivisch als „musisch-kulturelles Zentrum“ dienen und auch als Aula genutzt werden. Dazu Erster Beigeordneter und Schuldezernent Rainer Weichelt: „Dieses Zentrum soll auch für außerschulische Zwecke, beispielsweise für Kultur- und Musikveranstaltungen, zur Verfügung stehen.“

Dieser Vorschlag knüpft übrigens an die ursprünglichen Pläne zur Gestaltung des Jovyplatzes aus den 1920er-Jahren an, deren bauliche Umsetzung immer unvollendet blieb. Der Platz würde somit nach über 100 Jahren seinen städtebaulichen Abschluss am südlichen Rand erfahren. „Der Jovyplatz ist stadtgestalterisch von größtem Wert und ein bedeutender Ort für Gladbeck. Jede Bebauung muss daher hohen gestalterischen Ansprüchen genügen, um sich hier einzufügen und repräsentativ wirken zu können. Zugleich bedeutet es aber auch eine große Chance, den eigentlichen Platz besser zu fassen und dadurch besser zur Geltung kommen zu lassen“, so Stadtbaurat Dr. Kreuzer. Um eine architektonisch besondere Lösung für diesen stadtgeschichtlich bedeutenden Ort zu finden, soll der Neubau durch einen Architekturwettbewerb vorbereitet werden.

Bewusster Verzicht auf "Containerschule"

Durch die Errichtung dieser zwei Gebäude, so die Stadt, wäre es möglich, bei einer Sanierung oder einem Abriss mit anschließendem Neubau der bestehenden Gebäude auf eine Auslagerung der Schule in provisorische Interimslösungen, zum Beispiel als „Containerschule“ zu verzichten. Damit würden dann auch erhebliche Kosten für ein solches Interim eingespart und der Schule werden schneller moderne Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Gleichzeitig bleibe eine Flexibilität für die dritte Phase der baulichen Riesener-Entwicklung erhalten, in der unter dem Titel „Umbauen und erweitern“ geprüft werden soll, ob die bestehenden Gebäude saniert, zum Teil rückgebaut oder durch einen Neubau ersetzt werden. Hierbei kann bei Bedarf dann auch noch auf die sich aktuell verändernden und steigenden Anforderungen an den gymnasialen Unterricht reagiert werden, um zum Beispiel einen gebundenen Ganztag zu etablieren oder zusätzliche Klassenzüge besser unterzubringen. Nochmals Rainer Weichelt: „Wir sorgen mit der Umsetzung in Phasen dafür, dass sich der steigende Raumbedarf durch die Umstellung auf G9, steigende Schülerzahlen und die Option eines Ganztagsbetriebs im neuen Riesener-Gymnasium abbilden kann.“

Nun aber hat die Politik das Sagen

In den nächsten Wochen haben die politischen Fraktionen im Rat die Gelegenheit, über den Vorschlag der Verwaltung zu beraten und dann zu entscheiden. Bei einem positiven Votum wird die Verwaltung sich gemeinsam mit der Schulgemeinde auf den Weg begeben, um die Schule in den nächsten Jahren baulich auf den modernsten Stand zu bringen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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