Teilnehmer wollen deutliche Verbesserungen für den Radverkehr erreichen
"Critical Mass" soll in Gladbeck nun monatlich stattfinden

Auf Anhieb 70 bis 80 Radfahrer beteiligten sich an der ersten "Critical Mass"-Veranstaltung in Gladbeck. | Foto: Braczko/STADTSPIEGEL Gladbeck
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  • Auf Anhieb 70 bis 80 Radfahrer beteiligten sich an der ersten "Critical Mass"-Veranstaltung in Gladbeck.
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Es war zweifelsohne ein Erfolg - das erste "Critical-Mass-Treffen" auf Gladbecker Stadtgebiet. 70 bis 80 Radfahrer dürften es gewesen sein, die sich ab dem Rathaus in Bewegung setzten. Alt und Jung, Groß und Klein, traten gemeinsam in die Pedalen, um einen angemessenen Platz fürs Fahrrad im Straßenverkehr zu reklamieren.

"Critical Mass" ist keine Demo, sondern gilt als "spontanes Spazierenfahren", weshalb es auch nicht angemeldet werden muss.

Zur "Gladbecker Premiere" hatte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit Unterstützung des ADFC "eingeladen", am Radeln im öffentlichen Raum teilzunehmen.

Dabei berufen sich die "Critical Mass"-Organisatoren auf Paragraph 27 der Straßenverkehrsordnung, der nämlich aussagt, dass mehr als 15 Radfahrer einen geschlossenen Verband bilden dürfen. Dann darf auch immer zu zweit nebeneinander auf der Straße gefahren werden, weil diese Gruppe eben als Verband anzusehen ist. Auch darf der hintere Teil des Verbandes, der zusammenbleiben muss, bei Rotlichlicht die Ampel queren, wenn die Spitze der Gruppe noch bei Grün gefahren ist. Diesen Sachverhalt machte sich die Gruppe zunutze, um mit der Tour für den Klimaschutz zu demonstrieren und zugleich Verbesserungen für den Radverkehr zu fordern.

Das ist nach Meinung vieler Teilnehmer gelungen. Über eine Stunden radelte der Verband bei sonnigem Herbstwetter durch Gladbeck. Über Wilhelm-, Gilden-, Bottroper- und Hermannstraße. Adenauerallee, Bülser-, Buersche- und Grabenstraße zur Horster Straße und wieder zurück.
Vorherige Bedenken, dass es beim ersten Mal zu Schwierigkeiten kommen könnte, bestätigten sich glücklicherweise nicht. Die Kooperation aller war erstaunlich gut. Die gute Stimmung wurde unterstützt dadurch, dass die meisten Passanten und Autofahrer die Aktion freundlich und ruhig annahmen. Aggressive Reaktionen waren in der Tat die Ausnahme.

Die Organisatoren jedenfalls ziehen eine positive Bilanz: Fahrrad fahren schützt das Klima, macht auf der Straße Spaß und muss gefördert werden!

Insgesamt war die Veranstaltung eine große Ermutigung, sich regelmäßig den angemessenen Raum fürs umweltfreundliche Radeln zu nehmen und sie regelmäßig zu wiederholen. Und so soll die Aktion künftig an jedem dritten Freitag im Monat stattfinden. Treffpunkt ist um 18 Uhr vor dem Alten Rathaus am Willy-Brandt-Platz in Stadtmitte. Die zweite Auflage von "Critical Mass" findet demnach schon am 18. Oktober statt.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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