Verwaltungsspitze ruft nun nach Landesgeldern aus Düsseldorf
Corona sorgt für zusätzliches Millionen-Loch in Gladbecks Stadtkasse
Es sieht düster aus, denn seit Mitte März zieht die Corona-Pandemie nicht nur den Bund und die Länder, sondern eben auch die Städte und Gemeinden weiter nach unten.
Da macht Gladbeck absolut keine Ausnahme. „Das von der großen Koalition in Berlin beschlossene Konjunkturpaket hilft, aber nur etwas, da fehlen weitere Entlastungen durch das Land“, schilderten Bürgermeister Ulrich Roland und Stadtkämmerer Thorsten Bunte mit deutlichen Worten die kritische Lage.
Es erreichen auch den Gladbecker Haushalt nach bisherigen Schätzungen finanzielle Verschlechterungen von 25 bis 30 Millionen Euro. Nach den Steuerschätzungen befürchteten die Finanzplaner sogar zunächst ein Verlust von über 70 Millionen Euro. Doch die Anhebung der Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft von Arbeitslosen, die versprochene Übernahme des Gewerbesteuerausfalls für 2020 durch Bund und Land sowie der zugesicherte Ausgleich der Verluste beim ÖPNV mildern etwas das schreckliche Corona-Finanzszenario. Aber eben nur zum Teil.
„Die Stadt hat in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet“, ergänzte Bürgermeister Ulrich Roland die Ausführungen von Stadtkämmerer Bunte. Das „Tafelsilber“ so Roland auf eine Nachfrage, beschränke sich aktuell auf die RWE-Aktien. Die aber jetzt zu veräußern wäre zur Zeit keine gute Lösung.
Belastend sind aus Sicht der Gladbecker Stadtspitze nach wie vor die Altschulden. „Eine schon greifbare Altschuldenlösung verhinderte die Intervention der der süddeutschen Ministerpräsidenten Söder (CSU) und Kretschmann (GRÜNE)," führte ein sichtlich enttäuschter Bürgermeister Roland aus. Und er fordert erneut eine NRW-Lösung.
Unverständnis zeigten Bunte und Roland übrigens auch für die Situation, wonach Städte mit hohen Gewerbesteuereinnahmen, zum Beispiel Monheim vor den Toren Düsseldorfs, obendrein auch noch hohe finanzielle Ersatzleistungen von Bund und Land „einstreichen“...
Text: Peter Braczko
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.