Chemie Tarifrunde 2014. "Arbeit muß sich lohnen"
"Arbeit muß sich lohnen"
IG BCE Gladbeck informiert,
Forderung gerechtfertigt und realistisch.
Alle neun regionalen Verhandlungen für die Beschäftigten der chemischen Industrie sind ohne Ergebnis vertagt worden. Bei der Entgeltforderung der IG BCE von 5,5 Prozent mehr Entgelt und der unbefristeten Übernahme der Auszubildenden konnten sich die Tarifparteien nicht annähern. "Unsere Forderungen sind gerecht und überzeugend", sagt Peter Hausmann, Verhandlungsführer der IG BCE. "Aber die Tarifrunde wird kein Selbstläufer." Am 15. Januar werden die Verhandlungen nun auf Bundesebene fortgesetzt.
Uneinigkeit herrscht vor allem bei der Bewertung der wirtschaftlichen Situation der Branche. „In den Chefetagen der Chemie-Industrie wird gejammert, doch die Schwarzmalerei entspricht nicht der Lage. Die Konjunktur zieht an, die Erwartungen sind auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2011 gestiegen", sagt Peter Hausmann.
Bereits vor der ersten Verhandlungsrunde gaben sich die Arbeitgeber pessimistisch. „Die Chemie muss beim Entgelt auf die Kostenbremse treten“, sagte der BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen. Die konjunkturelle Lage der Branche gebe keinen Anlass zu Lohn-Optimismus. Die Produktion liege unter Vorkrisenniveau, und das Geschäft stagniere bei steigenden Kosten, sagte Hansen.
Auch bei der gewerkschaftlichen Forderung nach unbefristeter Übernahme ausgelernter Auszubildender mauern die Arbeitgeber. "Wir müssen etwas dagegen tun, dass immer mehr Unternehmen dazu übergehen, jungen Menschen nach ihrer Berufsausbildung nur befristete Arbeitsverträge anbieten", begründet Peter Hausmann die Forderung. "Eine solche Personalpolitik ist kurzsichtig. Sie schadet der Lebensperspektive der Betroffenen. Und sie beschädigt die Unternehmen selbst."
Die IG BCE fordert in der Chemierunde 2014 eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 60 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem will die Gewerkschaft den Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ fortschreiben und die Übernahmesituation nach der Ausbildung verbessern.
Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Walter Hüßhoff
Autor:Walter Hüßhoff aus Gladbeck |
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