Caritas-Neujahrsempfang: Caritasrat-Vorsitzender Grewer spricht betreffs der Bemühungen um Erhalt der St. Barbara-Geburtshilfeabteilung von "Heuchlerei"!

Auch eine Sternsinger-Gruppe war beim "Neujahrsempfang" des Caritasverbandes zu Gast. Bei ihrem Gesang wurden die Jungen und Mädchen durch Probst André Müller mit dem Akkordeon und Caritas-Vorstand Rainer Knubben unterstützt. Foto: Kariger
  • Auch eine Sternsinger-Gruppe war beim "Neujahrsempfang" des Caritasverbandes zu Gast. Bei ihrem Gesang wurden die Jungen und Mädchen durch Probst André Müller mit dem Akkordeon und Caritas-Vorstand Rainer Knubben unterstützt. Foto: Kariger
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Gladbeck. Getreu dem Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, hat der Caritasverband Gladbeck bereits am Dreikönigstag seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum traditionellen Neujahrsempfang begrüßt.

Bernd Grewer, seit einem halben Jahr Vorsitzender des örtlichen Caritasrates, ging in seiner Ansprache auf die Geschichte der Caritas ein: „Es waren die Christen, die sich der Bedürftigen angenommen haben, ihnen Essen und Kleidung gegeben haben. Daraus hat sich die Caritas als Wohlfahrtsverband entwickelt.“

Gleichzeitig betonte Grewer: „Die christliche Motivation von allen Mitarbeitern, der Umgang miteinander – das ist das Alleinstellungsmerkmal der Caritas.“ Er bedankte sich für den großen Einsatz aller Mitarbeiter und versicherte, dass dieses Alleinstellungsmerkmal nicht nur für den Alltag mit Kollegen und Klienten gelte. Auch die Caritas als Dienstgeber nehme die besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter wahr. „Wir sind ökonomischen Zwängen und Bürokratie ausgesetzt, aber wir sind dank Ihrer Arbeit und der guten Geschäftsführung bestens aufgestellt.“

In Bezug auf die anhaltende Debatte um die Schließung der Geburtshilfe des St.-Barbara-Hospitals führte er aus: „Die katholische Kirche in Gladbeck hat gerade keinen guten Lauf. Ökonomische Zwänge führen zu Entscheidungen, die nicht verstanden werden. Aber bei der ganzen Kritik ist auch Heuchelei im Spiel. Ein Anwalt, der sich an die Spitze einer Bürgerinitiative stellt, hat in Hinblick auf anstehende Prozesse wohl auch seinen eigenen Segen im Sinn.“ Es sei fraglich, ob dies immer ein Segen für und im Sinne der Betroffenen sei.

Caritasdirektor André Müller bedankte sich ebenfalls für das große Engagement der 689 Mitarbeiter und rund 350 Beschäftigten in den Werkstätten. Damit sei die Caritas einer der großen Arbeitgeber in Gladbeck. Er zitierte ein selbst geschriebenes Gebet einer Mitarbeiterin aus den Caritas-Werkstätten und wünschte damit jedem „ein Päckchen Güte“ für das anstehende Jahr – für sich, für die Kollegen, für die Klienten und für die kommenden Herausforderungen.

Caritas-Vorstand Rainer Knubben blickte zunächst auf das vergangene Jahr: „Wir haben viel verändert aber auch viele Veränderungen meistern müssen.“ Besonders im Bereich der Flüchtlingshilfe sei in Zusammenarbeit mit der Propsteipfarrei Sankt Lamberti und vielen Ehrenamtlichen einiges entstanden. Er nannte zudem die Migrationsberatung, die Schulhelfer, die Zusammenarbeit mit der CKD und die Aktion Eine Million Sterne. „Der Einsatz vieler Wohlfahrtsverbände hat auch zu Veränderungen im neuen Bundesteilhabegesetz geführt, die nun für unsere Klienten hoffen lassen“, so Knubben. Auch die Gladbecker Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände hatte sich bei „ihren“ Bundestagsabgeordneten für Veränderungen stark gemacht.

Für 2017 sei die Flüchtlingshilfe weiter ein großes Thema: „Wir haben als Christen die Pflicht, diese Menschen in unserem Land willkommen zu heißen und ihnen zu helfen.“ Große Herausforderungen sieht der Caritas-Vorstand in den anstehenden Veränderungen durch das Bundesteilhabegesetz, das Pflegestärkungsgesetz und in den Änderungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. „Die Kassen werden immer leerer, da ist unsere Kreativität, unsere Hartnäckigkeit und unser Engagement gefragt“, so Knubben.

Auch das Thema einer Fusion mit den Ortsverbänden in Bottrop und Gelsenkirchen werde 2017 prägen. „Es ist eine Politik der kleinen Schritte“, so Knubben. Das Ziel sei, durch die Fusion als starker Arbeitgeber in der Region die vorhandenen Arbeitsplätze langfristig zu sichern und auszubauen. „Wir haben eine sehr gute Arbeitsatmosphäre, die mich sehr zuversichtlich macht.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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