Info-Abend für Bürger am 18. November mit Bottroper Beteiligung
"Bürgerforum Gladbeck" macht weiter mobil gegen A 52-Pläne

Nach wie vor gegen den geplanten Ausbau der B 224 zur A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet geht das "Bürgerforum Gladbeck" vor. | Foto: Archiv/STADTSPIEGEL Gladbeck
  • Nach wie vor gegen den geplanten Ausbau der B 224 zur A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet geht das "Bürgerforum Gladbeck" vor.
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Für das "Bürgerforum Gladbeck", das bekanntlich seit Jahren gegen den geplanten Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet kämpft, bleibt es dabei: Würde die A52 allein auf Bottroper Stadtgebiet von Essen bis an die Gladbecker Stadtgrenze tatsächlich gebaut, brächte dies bereits deutlich mehr Verkehr auf die Gladbecker Straßen als bisher.

Die "Bürgerforum"-Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass der Druck auf die Gladbecker deutlich erhöht würde, wenn die Bürger die A52 samt Kreuz mit der A 2 und mit weitgehend offener Verkehrsführung durch die Stadt dulden müssten. Dann nämlich würden die heute schon erreichten Grenzwerte für die maßgebenden, gesundheitsschädlichen Immissionen, also Lärm, Feinstaub, Mikroplastik und Stickoxide, mehr als deutlich überschritten. Und das "Bürgerforum" weitet sein Schrecken-Szenario noch weiter aus. Die Autobahngegener gehen davon aus, dass der - von ihnen prognostizierte - Mehrverkehr durch die Stadt einen deutlichen Anstieg des Klimagiftes CO2 um tausende Tonnen nach sich ziehen würde. Das würde im Gegenzug bedeuten, dass alle lokalen Reduzierungsideen auf ein "Pille-Palle-Maß" reduziert würden.

Und was ist mit dem Klimanotstand?

Doch die "Bürgerforum"-Verantwortlich geben nicht auf, setzen auf die Unterstützung von Ausbau-Gegnern aus Gladbeck. "Wer den vom Gladbecker Rat ausgerufenen Klimanotstand ernst nimmt, muss sich jetzt gegen die A52 in Bottrop zur Wehr setzen," so Bürgerforum-Sprecher Mathias Raith
Für Raith ist übrigens der auf Bottroper Stadtgebiet geplante A 52-Abschnitt ein "nicht zu Ende gedachtes Stückwerk". Aus der Sicht von Raith könnte der Abschnitt für den Fern- und Regionalverkehr allenfalls dann eine Perspektive sein, wenn die Situation für den Bau in Gladbeck ebenfalls konkret geklärt wäre. "Bis heute weiß aber niemand, wie die Gesundheit und Wohnqualität der hier lebenden Menschen vor dem zu erwartenden massiven Fernverkehr auf einer innerstädtischen A52 geschützt werden kann," gibt Raith zu bedenken.

Umstrittene Pläne für das "Wittringer Kreuz"

Seitens des "Bürgerforums" werden die Planungen für das Wittringer Kreuz als "hoch umstritten" eingestuft. Nicht ohne Grunde stecke das Verfahren ja schon seit Jahren fest. "Und für die unter allen Gesichtspunkten einer zukunftsbeständigen Klima-, Verkehrs- und Umweltpolitik völlig aus der Zeit gefallene Querung der Gladbecker Innenstadt gibt es bis auf weiteres keine Planung," schreibt Mathias Raith in einer Pressemitteilung.

Für die Ausbaugegner steht auch fest, dass von den A52-Plänen in Bottrop praktisch jeder Gladbecker betroffen sei. Deshalb sei es richtig, dass die Bezirksregierung in Münster die nachgebesserten Planungsunterlagen erstmals auch in Gladbeck offenlegen lasse und somit auch den Gladbeckern offiziell das Recht einräumt werde, ihre Einwendungen gegen die Bottroper Planungen zu platzieren.

Diese Chance, so Mathias Raith, dürften sich die Gladbecker Bürger nicht entgehen lassen: "Aktive Mitwirkung im Verfahren ist jetzt das Gebot der Stunde. Denn wer jetzt keine Einwendungen in das Verfahren einbringt, darf sich gegen einen Planfeststellungsbeschluss zum Bau der A52 auf Bottroper Gebiet nicht mehr zur Wehr setzen." Weiter führt Raith aus, dass frühere Einwendungen im Bottroper Verfahren im Prinzip bestehen bleiben würden, sie sollten aber angesichts geänderter Planungen aktualisiert werden, um wirklich überzeugend zu sein.

Seitens des "Bürgerforums Gladbeck" will man nun die ausgelegten Unterlagen sorgfältig prüfen und ihre Auswirkungen für Gladbeck im Einzelnen analysieren. Dabei steht das "Bürgerforum" in engem Kontakt mit verschiedenen Bottroper Initiativen. Und die Bottroper Mitstreiter werden am Montag, 18. November, auch in Gladbeck erwartet, wenn in einer öffentlichen Veranstaltung ab 19 Uhr in der Traditionsgaststätte "Haus Kleimann-Reuer" in Rentfort, Hegestraße 89, die Besucher über den Inhalt der Pläne informiert werden sollen. Erörtert werden soll auch gleich, wer welche Einwendungen erheben sollte, um die Gladbecker optimal vor der A52 durch die Stadt zu schützen. Das Bürgerforum will in der gesetzlich vorgeschriebenen knappen Frist, die bereits am 11. Dezember 2019 abläuft, interessierten Bürgern nach Kräften behilflich sein, ihre Einwendungen zu formulieren.

Bürgerforum hoff auf Unterstützung

Für das weitere Verfahren dürfte nach Meinung des "Bürgerforums Gladbeck" von besonderem Interesse sein, ob sich Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland und auch der Stadtrat nach wie vor so entschieden wie in bisherigen Stellungnahmen gegen die Autobahnpläne einsetzen. "Hoffentlich wird die Verwaltung ihre fundierten und sehr kritischen Stellungnahmen erneut, und ergänzt um aktuelle Erkenntnisse, in das Verfahren einbringen," so Mathias Raith abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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