Breitbauausbau überbewertet?

"Zumindest in Gladbeck scheint das schnelle Internet nicht in dem Maße gefragt zu sein, wie es immer gefordert wird. Die WIN Emscher-Lippe GmbH führt z.Z. eine Umfrage auch bei Gladbecker Unternehmen durch um die Breitbandbedarfe abzufragen", so Ralf Michalowsky, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag von Recklinghausen.

Wie der Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft in einer Mail an Gladbecker Unternehmen bedauere, haben sich bislang nur 18 Unternehmen (Stand: 27.06.16) an der Umfrage beteiligt. Das entspricht einem Anteil von nur 1 % aller Unternehmen.

"Sollte sich daran nichts mehr ändern, ergibt sich als logische Konsequenz, dass ein Breitbandausbau in Gladbeck nicht notwendig ist! Ihre Mitwirkung ist also akut gefordert, um diesem Ergebnis entgegenzuwirken und die vorhandenen Fördermittel abrufen zu können", schreiben der Vorstandsvorsitzende Ulrich Marl und seine Geschäftsführerin Jutta Kleinmanns.

Die Ergebnisse der Befragung fließen in einen Masterplan für den Breitbandausbau in der Emscher-Lippe-Region ein. Um den Druck auf die Provider bzw. IT-Dienstleister und auch auf die Politik zu erhöhen, bittet der Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft Unternehmer, Netzwerkpartner und sonstige Multiplikatoren auf diese Bedarfsabfrage aufmerksam zu machen.

"Der Ausbau läuft allerdings bereits auf vollen Touren", so Michalowsky, "an vielen Stellen im Stadtgebiet sind die Straßen aufgerissen und es werden neue Leitungen gezogen. Merkwürdige Mitarbeiter der Telekom gehen von Tür zu Tür und fragen die Anwohner nach ihren Internet- und Fernsehzugängen. Selbst Telekom-Kunden werden befragt, obwohl der Mitarbeiter ja wissen könnte, wen er vor sich hat, wie schnell an der Stelle das Internet ist und ob der Fernsehzugang über das Internet erfolgt. Äußerst merkwürdig!"

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