Hoffen auf ausstehendes Gerichtsurteil
Braucker SPD kritisiert Windrad-Inbetriebnahme
Nein, Freunde werden die Braucker SPD und die Betreiber des Windrades auf der Mottbruchhalde wohl nie: Nach wie vor sprechen sich die Genossen gegen die umstrittene Anlage aus, werfen der STEAG "Süßholz raspeln" vor.
Vor allen Dingen die Positionierung des STEAG Managers Dr. Markus Laumann, das Ziel der STEAG sei es „langfristig zu einem guten nachbarschaftlichen Miteinander auf der Halde zu kommen“, müsse aUF vielen Menschen in Brauck wie BLANER Hohn wirken; schreibt der SPD-Ortsverein in einer Mitteilung an die Medien. Den Brauckern gemachte Zusagen und Versprechen seien damit gebrochen, die Planungshoheit der Stadt unterlaufen und die Entwicklung des Stadtteils für ein Projekt zunichte gemacht worden. Das sei kein „wichtiger Beitrag zur Energiewende“ ist, sondern vielmehr ‚Greenwashing‘ für die STEAG.
Als ‚Greenwashing‘ bezeichne man Projekte, die einem Unternehmen einen grünen, nachhaltigen Anstrich geben, während sie aber eigentlich nur vortäuschen, wichtige Impulse beim Klimaschutz und gegen den Klimawandel zu setzen, erläutert der SPD-Ortsvereinsvorstand in seinem Schreiben.. Genau das sehe der SPD-Ortsverein Brauck aber bei dem Windrad auf der Mottbruchhalde. „Es gibt im Konzern viel zu wenige solcher Ansätze um davon reden zu können, einen echten Beitrag zur Energiewende zu leisten“, erklärt Andreas Schwarz, Ratsherr im Braucker Süden. Erschwerend komme hinzu, dass die Steinkohlen-Elektrizitäts-AG von Kommunen getragen werde, die bei sich selbst keine Windräder aufstellen lassen würden. Stattdessen würden diese in fremden Kommunen gebaut, ohne Rücksicht auf die vor Ort angestrebten Entwicklungen zu nehmen.
Der Stadtteil Brauck habe der Aufschüttung einer Halde widerwillig und nur unter der Bedingung zugestimmt, dass im Anschluss, das Gelände zu einer Freizeitlandschaft, der sogenannten „Haldenwelt“, entwickelt werde. Über lange Jahre hätten die Menschen in Brauck mit genau dieser Vision den Dreck und die Lärmbelastung ertragen, die damit einhergingen. Dieser Wandel sei von Seiten der Stadt mit diversen Werkstattverfahren und mit dem jetzt im Bau befindlichen Sportpark Mottbruch eingeleitet worden, ehe die STEAG das Windrad ohne Rücksicht auf diese Belange durchgeboxt und die Interessen der Braucker missachtet habe.
Das Windrad sei nun eine ständige Erinnerung für die Braucker, dass demokratische Willensbildung und einstimmige Beschlüsse der Gladbecker Gremien den Wirtschaftsinteressen eines Unternehmens unterliegen würden. Der durch dieses Vorgehen sowohl des genehmigenden Landrates als auch des die Willensbildung der Stadt missachtenden Konzerns angerichtet Schaden an sei damit immens. „Jetzt ist es etwas zu spät von guter Nachbarschaft zu fabulieren“, schimpft Birgit Buschkowski, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende der SPD im Gladbecker Süden, „Selbst die Anregung einer echten Bürgerbeteiligung wurde von der STEAG rigoros ausgeschlagen!“
Genauso verhält es sich aus Sicht der Braucker SPD mit der vagen Hoffnung, dass sich Windrad und der Beitrag zur „Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr“ – kurz IGA – nicht ausschlössen; Jens Bennarend, Ratsherr in Brauck dazu: „Nach unserer Kenntnis haben zunächst interessierte Investoren inzwischen schon abgewunken.“
So wie die STEAG sich verhalten hat, dürfe sich das Unternehmen nicht wundern, wenn die Braucker SPD und mit ihr viele Menschen in Brauck auch weiterhin ihre Hoffnung auf den noch ausstehenden Prozess der Stadt gegen das Windrad setzen. „Die Klage der Stadt gegen das Windrad ist weder verloren noch ausgesetzt. Wir warten auf ein Urteil in unserem Sinne!“ schließt Hasan Sahin, der Vorsitzende der SPD in Brauck.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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