Zumeist keine Fördergelder für die geplanten Maßnahmen
Besserer Corona-Schutz für Gladbecker Grundschüler
Von besorgten Eltern und auch aus dem politischen Raum heraus gefordert, will die Stadt Gladbeck jetzt gleich mehrere Corona-Maßnahmen umsetzen, die dem Schutz und der Förderung der jüngsten Gladbecker, in erster Linie Grundschülern, dienen sollen.
Gleich mehrere Parteien hatten sich in der letzten Ratssitzung für einen noch besseren Schutz und eine gute Ausstattung stark gemacht. Bürgermeisterin Bettina Weist hatte prompt eine Prüfung der Vorschläge zugesagt. Oberstes Ziel der gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Verwaltung ist es dabei, den Schulunterricht im kompletten Schuljahr trotz anhaltender Coronakrise in Präsenz stattfinden zu lassen.
Vor wenigen Tagen wurden nun die Ideen den Leitungen der Gladbecker Grundschulen vorgestellt. Nachfolgend die Maßnahmen, die die Verwaltung nach Prüfung in Angriff nehmen will:
Mobile Lüftungsgeräte
„Wir starten bei den Schulanfängerinnen und -anfängern. Die Kleinsten kommen in eine neue Situation hinein. Es fällt Kindern manchmal schwer, sich immer an die Regeln zu halten. Eine Maske kann schon mal verrutschen. Wir wollen durch die Maßnahme die Sicherheit zusätzlich erhöhen. Außerdem gibt es bislang noch keine zugelassene Impfung für Kinder unter 12 Jahren“, sagt Bürgermeisterin Bettina Weist.
Deshalb sollen jetzt kurzfristig für die ersten Klassen mobile Lüftungsgeräte angeschafft werden. Nach Planungen der Schulverwaltung sind es 30 Klassenräume der ersten Klassen, die ausgerüstet werden. Die Kosten pro Gerät belaufen sich auf zirka 3.500 Euro. „Sie minimieren das Infektionsrisiko und führen zu weiterer Sicherheit. Die Stadt müsste die Investitionen jedoch aus Eigenmitteln stemmen, da die Förderprogramme lediglich für Geräte in Räumen ab der Kategorie 2 greifen“, sagt Schuldezernent Rainer Weichelt. Alle Klassenräume in den Gladbecker Schulen sind aber durch das Öffnen der Fenster gut zu belüften, weshalb kein Klassenraum existiert, der in diese Kategorie fällt.
Zu- und Abluftssysteme
Im kommenden Schuljahr 2022 sollen dann die Klassenräume der ersten Klassen der Gladbecker Grundschulen mit Zu- und Abluftsystemen ausgestattet werden. Die mobilen Lüftungsgeräte werden dann in einer Art rollierendem System in die nächste Jahrgangsstufe abgegeben. Dort werden dann im Schuljahr 2023 die Klassenräume ebenfalls mit Zu- und Abluftsystemen ausgestattet. Sukzessive sollen so alle Klassenräume mit entsprechenden Anlagen versorgt werden. Die Kosten belaufen sich auf bis zu 15.000 Euro pro Klassenraum. Diese Systeme bringen neben dem Wert für eine pandemisch-virologische Situation große Vorteile unter schwierigen klimatischen Bedingungen, wie sie den letzten Sommern aufgetreten sind. „Dies ist eine perspektivische Entscheidung, die viel Geld und Zeit erfordert“, betont Schuldezernent Weichelt.
CO2-Ampeln
Alle Klassenräume sind aktuell schon mit den sogenannten „CO2-Ampeln“ ausgestattet, um beim regelmäßigen Lüften zu unterstützen. Zu Beginn des Schuljahres wurden die Schulleitungen nochmals dafür sensibilisiert, ein regelmäßiges Lüften (5 Minuten) nach 20 Minuten Unterrichtszeit zu gewährleisten.
Technische Ausstattung
Auch die technische Ausstattung der Grundschulen wird vorangetrieben. Dazu sollen alle rund 3.000 Gladbecker Grundschülerinnen ein Tablet erhalten, um in der Schule damit arbeiten zu können. Insgesamt wird die Stadt Gladbeck 2.299 Tablets beschaffen, die im Laufe der nächsten beiden Jahre an die Schulen verteilt werden sollen. 693 mobile Endgeräte wurden bereits angeschafft.
Insgesamt investiert die Stadt Gladbeck hier bis 2023 1,2 Millionen Euro. Angedacht sind zudem Digitalisierungshelferinnen und -helfer an Schulen, die aus Mitteln aus unterschiedlichen Förderprogrammen finanziert werden sollen, die Kinder fit im Umgang mit den Geräten machen sollen und die Einführung in den Unterricht begleiten.
Die Planungen der Verwaltung stießen auf Zustimmung der Schulleitungen. Regina Wiwianka, Schulleiterin der Josefschule und Ansprechpartnerin im Arbeitskreis „Leitbild Grundschule“, und Mathilde Austermann, Leiterin der Pestalozzischule: „Wir begrüßen alles, was den Corona-Alltag in unseren Schulen leichter macht.“
Beim gesamten Thema Ausstattung erhofft sich die Verwaltung weitere finanzielle Hilfe von Land und Bund. Dazu die Bürgermeisterin: „Die Städte dürfen damit nicht alleine gelassen werden. Deshalb begrüßen wir das jetzt angekündigte Investitionsprogramm der Landesregierung in Höhe von rund 184 Millionen Euro. Gerade Kinder und Jugendliche leiden unter den Folgen der Pandemie. Hier müssen wir gewährleisten, dass jedes Kind die Förderung bekommt, die es braucht. Nur so schaffen wir Bildungs- und Chancengerechtigkeit, die alle unsere Schülerinnen und Schüler verdienen.“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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