B 224: Bürgerforum zählte 3600 LKW pro Tag

Projektleiter Kurt Rohmert (Bild vorne) und Klaus Krieger  vom Bürgeforum beobachteten auf der Wittringer Seite der B 224 im März den Verkehr.
  • Projektleiter Kurt Rohmert (Bild vorne) und Klaus Krieger vom Bürgeforum beobachteten auf der Wittringer Seite der B 224 im März den Verkehr.
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Gladbeck ist der Schleichweg für den Schwerlastverkehr, dieses Fazit zieht das Bürgerforum Gladbeck aus seiner LKW-Zählung auf der B 224 vom 17.bis 21. März. Für die Zeit von 7 Uhr bis 19 Uhr (12 Stunden) haben die Mitglieder an jedem Werktag ein LKW-Aufkommen von rund 3.600 Fahrzeugen gezählt.

Im genannten Zeitraum wurden auf der B 224 in beiden Richtungen alle LKW mit einem Gesamtgewicht von über 7,5 t gezählt, und dabei auch deren Kennzeichen als Indikator für Herkunftsort der Fahrzeuge bzw. den Beginn ihrer Fahrtroute ermittelt. Zusätzlich wurden LKW an der A 43 vor dem Kreuz Marl-Nord und an der A 2 vor der Ausfahrt Gladbeck gezählt.

300 LKW pro Stunde

Bei den Zählungen hätte sich herausgestellt, dass tagsüber ein gleichmäßiger Fluss von Schwerlastkraftwagen von ca. 150 Lastern pro Richtung und Stunde, also insgesamt von 300 LKW pro Stunde über die B 224 durch Gladbeck rollt. Die Auswertung der Kennzeichen hat ein das folgende Bild ergeben: Nur 23,2 Prozent der erfassten Lastkraftwagen haben ihren Firmensitz in Städten und Kreisen, die ihre nächste Grenze weniger als 30 km von der Gladbecker Stadtgrenze entfernt haben.

Auf langen Strecken unterwegs

Weitere 53,8 Prozent der LKW sind weit von Gladbeck, in anderen Bundesländern oder zumindest außerhalb des Ruhrgebiets registriert. 22,5 Prozent aller gezählten Fahrzeuge kommen aus dem Ausland.

Durchreisende „Gäste“ der Stadt sind Fahrer mit ihren LKW aus praktisch allen Ländern der EU und Osteuropas. Gemessen an der Herkunft sei also der überwiegende Teil der LKWs, nämlich 76,3 Prozent auf langen Strecken unterwegs. Die Zählungen an der A 2 und der A 43 zeigen, dass diese Fahrzeuge die B 224 durch Gladbeck als Abkürzung nutzen. Rund 20 Prozent aller LKW, die auf der A 2 nach Osten von Oberhausen in Richtung Hannover unterwegs sind, biegen an der Ausfahrt Gladbeck in die Stadt ab.

Aus allen Ländern der EU

Am Autobahnkreuz Marl-Nord verabschieden sich sogar mehr als 60 Prozent der Laster von der A 43 und nehmen über den A 52-Torso Kurs durch die Gladbecker Innenstadt. Zusammengenommen ergibt die Zahl der Abbieger in Haltern und hinter der A 2 Anschlussstelle Gladbeck-Ellinghorst mehr als 90 Prozent der in Gladbeck gezählten Fahrzeuge.

Schleichweg für den Schwerlastverkehr

Die Erhebung des Bürgerforums belege damit, dass die B 224 durch Gladbeck der Schleichweg für den internationalen Fernstrecken-Schwerlastverkehr ist. Die LKW-„Durchzügler“ könnten ohne Zeitverlust auf bestehenden Autobahnen bleiben, nämlich über die A 43, das Kreuz Recklinghausen und die A 2 fahren. Gegenüber der Route durch Gladbeck würde dies ein paar Cent Maut und acht Kilometer Fahrstecke mehr bedeuten, was aber gemessen an den langen Gesamtfahrstecken und wegen der unvermeidlichen Wartezeiten an den Ampeln im Gladbecker Bereich eine wirtschaftlich zu vernachlässigende Größe sei.

Etwaige Mehrbelastungen von Autobahn-Anwohnern könnten durch relativ geringfügige zwei Maßnahmen, mit Lärmschutzwänden, besseren Abbiegespuren und dynamischer Verkehrsleitung auf null reduziert werden. „Unsere Aktion hat gezeigt, dass die meisten LKW, die sich auf der B 224 bewegen, nicht in die Region wollen und in Gladbeck nichts zu suchen haben“, erklärt Matthias Raith, der Vorsitzende des Bürgerforums.

Gesundheitsgefahren beenden

„Die Verantwortlichen sollten aufhören, von einem Autobahn-Mythos zu träumen und jetzt endlich konkrete Schritte unternehmen, die die schlechte Anbindung von Gladbeck an die Zentren der Region sowie die Gesundheitsgefahren für seine Bürger beenden“.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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