Sollen auf diese Weise sozial Schwache vertrieben werden?
ABD beklagt "Untätigkeit" der Stadt Gladbeck
"Hat die Stadt Busfortshof 18 schon aufgegeben?" Diese Frage stellt sich derzeit die Fraktion "Soziales Bündnis ABD".
Hintergrund sind die Äußerungen von Hassan Sahin, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brauck, der in dem Fall des nach einem Brand geräumten Miethauses im Gladbecker Süden die Eigentümer der Immobilie in der Pflicht sieht (wir berichteten). Nach "ABD"-Erkenntnissen gab es aber bislang seitens der Eigentümer keine Kontakte mit den Mieten und auch nicht mit der Stadt Gladbeck.
Daher bezweifelt die "ABD", dass es kurzfristig überhaupt zu einer Sanierung des Objektes kommt. Vielmehr befürchtet man, dass das Haus in Brauck sich so wie einst die Immobilie an der Schwechater Straße in Rentfort-Nord entwickeln könnte.
Für die "ABD" ist es darüber hinaus eine Schande, dass Familien aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden. Dabei sei das soziale Umfeld doch gerade in den schwierigen Corona-Zeiten sehr wichtig. So würden nun viele ungelöste Probleme entstehen, wie zum Beispiel betreffs es Kinder- und Schulbesuchs der Kinder und auch im Hinblick auf nachbarschaftliche Beziehungen.
Daher sei es wichtig, dass die Stadt Gladbeck mehr Druck auf die Eigentümer der Wohnungen ausübe, so die "ABD", die sich bei dieser Forderung auf das "Wohnungsaufsichtsgesetz" des Landes Nordrhein-Westfalen beruft. Konkret geht es um die Passage "Die Gemeinden haben nach pflichtgemäßen Ermessen die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, wenn Verwahrlosung vorliegt oder ein Missstand besteht."
"Wir müssen als familienfreundliche Stadt auch dafür sorgen, dass die Familien, Nachbarn und Freunde, die man jahrelang kennt, nicht auseinandergehen," sieht der stellvertretende "ABD"-Fraktionsvorsitzende Gerhard Dorka sehr wohl die Stadt Gladbeck in der Pflicht. "Wir haben den Eindruck, dass sich die Stadt bewusst hier nicht richtig einsetzen möchte" so Dorka weiter. Dabei verweist er auf eine Äußerung des 1. Beigeordneten Rainer Weichelt, der sinngemäß ausführt, dass man ja in einem freien Land lebe, wo sich jeder Bürger eine Wohnung suchen könne. Auch über die Stadtgrenzen hinaus, zumal es in Gladbeck nicht so viele große Wohnungen gebe.
Gerhard Dorka drängt sich ein böser Verdacht auf, denn ihm stellt sich die Frage, ob die Stadtverwaltung durch ihr Verhalten sozial schwache Menschen aus Gladbeck verdrängen möchte.
Die Äußerungen des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Sahin bezeichnet Dorka als puren Populismus und das Zünden von Nebelkerzen. "Anstatt Worthülsen zu schwingen, sollte der Braucker Ortsvereinsvorsitzende handeln, sich mehr für die Mieter einsetzen und mit unserer Fraktion mehr Druck auf die Eigentümer machen. Nur so wird das Problem am Busfortshof schnellstens gelöst," glaubt Gerhard Dorka abschließend.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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