A 52: Bürgerforum - "Die Politik muss mit uns rechnen!"
Der Wintergarten der „Alten Post“ reichte kaum aus, die erste Mitgliederversammlung des Bürgerforums sprengte alle Erwartungen. Vorsitzender Matthias Raith stellte gleich zu Anfang der Versammlung klar: „Die Politik in Gladbeck muss jetzt mit uns rechnen, wir stehen außerdem nicht alleine, wir bekommen Unterstützung vom BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz), einer der wichtigsten Naturschutzorganisationen in Deutschland sowie von den der Mobilitätswerkstatt Essen, in der viele ökologische Initiativen der Nachbarstadt organisiert sind.“
Gleich zu Anfang wurde beschlossen, sich in zwei Arbeitskreise aufzuteilen: „Straße“ und „ÖPNV“, denn so Matthias Raith: „Wir fordern eine ordentliche Mobilität“, nicht „Stau an Stau!“
Dazu gehört nach wie vor die komplette Ablehnung des B224-Ausbaus zu einer dritten Autobahn mit dem riesigen Autobahnkreuz: „Diese schreckliche Trasse, die Gladbeck zerteilt, darf nicht kommen, bisher hat kein Verantwortlicher erklären können, warum eine weitere Autobahn den Gladbecker Bürgern nützen könnte!“
Realistische Einschätzung von Roland
Unverständnis ging auch in Richtung der Gladbecker Grünen-Fraktion. Ein Besucher merkte ironisch an: „Die sollten hier einen neuen Namen bekommen – Bündnis A52 die Grünen!“ Demgegenüber lobte Matthias Raith die Haltung von Bürgermeister Roland und MdL Hübner: „Da ist mittlerweile eine realistische Einschätzung zu sehen!“
Zur Rede des Einzelhandelsverbandsvorsitzenden Georg Hahne beim Neujahrsempfang, der den Umbau der B224 zur A52 durch unsere Stadt nach wie vor fordert, erklärte er: „Nach acht bis zehn Jahren Bauzeit würden die Gladbecker Einzelhändler ernsthafte Probleme bekommen, das kann kein Geschäftsinhaber ernsthaft wollen!“ Klar sprachen sich die Teilnehmer auch gegen eine Heege-Lösung aus.
Demokratische Marktlücke
Die neue Bürgervereinigung möchte überparteilich eine „demokratische Marktlücke“ zwischen Verwaltung und Politik besetzen! Zukunft für die Bürger bedeutet aber nicht, noch mehr Schwerlastverkehr und Autos in die Innenstadt zu holen, auch das ständige Schielen nach Zuschüssen für riskante Bauprojekte kann nicht das Ziel der Politik sein!
Besorgt äußerten sich die diskussionsfreudigen Mitglieder auch über die extremen Feinstaubwerte, diese Entwicklung ist sehr negativ. Die Kommunalwahl in diesem Jahr soll durch das neue Forum ökologisch und stadtplanerisch „frischen Wind“ bekommen, das ist sicher!
Für die aktiven Radfahrer hat das Bürgerforum auch ein aktuelles Angebot, am Samstag (18. Januar) fahren sie zu einer Wildgänse-Radtour in die Walsumer Auen. Der Ausflug ist einschließlich Rückfahrt 65 Kilometer lang. Treffpunkt um 10 Uhr am Rathaus. Bei Regen fällt die Tour aus. Für Nichtmitglieder kostet sie zwei Euro. (Peter Braczko)
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.