A 52: Alternativen zur Transitautobahn

Exakt 134 Gladbecker beteiligten sich am 18. März am - vorerst - letzten "Dokumentar-Spaziergang", zu dem wieder das "Bürgerforum A 52" eingeladen hatte. Foto: Privat
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  • hochgeladen von Uwe Rath

Beim letzten Dokumentar-Spaziergang von Landschaftsplaner Stephan Müller und Naturkundler Karl-Heinz Ochlast ging es von Butendorf-Ost über Gladbeck-Ost zur Stadtgrenze und zurück.

Zum fünften und letzten Mal hatten das Bürgerforum A 52 und das Netzwerk Bürgerinitiativen eingeladen, sich selber ein Bild von der geplanten Autobahn zu machen. 135 Bürger wanderten entlang der ab Graben-/Landstraße offen geplanten Autobahn-Trasse über die Fußgängerbrücke nach Gladbeck-Ost, durch das Neubaugebiet „Bloomshof-West“, der Heinrich-Krahn-Straße, bis zur Stadtgrenze in Höhe der Fachhochschule Gelsenkirchen. Über die Gecksheide, die Claesdelle und die Ringeldorfer Straße ging es zurück zum Ortseingang von Gladbeck.
Alternativen zum Autobahn-Bau
Dass es Alternativen zum Transit-Autobahn-Bau gibt, machte Müller mitten im Grünen an der Stadtgrenze deutlich: „Wir brauchen sofort Verbesserungen, Ortseingangsschilder an den Stadtgrenzen, Tempo 50 über Bottrop bis nach Essen und moderne, sichere Querungshilfen. Das Dortmunder Modell zeigt mit der B 1 durch die Stadt, dass es funktioniert.“ Auch ein zwanzigminütiger S-Bahn-Takt würde viele Pendler von der Straße holen, so dass für die anderen mehr Platz bliebe.
Die Sprecherin des Netzwerk Bürgerinitiativen erklärte, was induzierter Verkehr bedeutet: Mehr Verkehr wird erst durch neue Straßen angezogen. Bliebe es bei der heutigen Bundesstraße, würde die Zahl der Fahrzeuge nur „unwesentlich“ steigen, wie man dem letzten Verkehrs-Gutachten von Straßen NRW entnehmen konnte. Dort heißt es auch; Nur durch den Neubau einer A 52 käme es zu einer massiven Zunahme des Fahrzeugverkehrs und demzufolge zur Steigerung von krebserregendem Feinstaub und der giftigen Stickoxide, die verantwortlich sind für Atemwegsreizungen und Sommersmog. Müller wies auf die zahlreichen Quellenbelege hin, die das Netzwerk der Bürgerinitiativen auf der Seite transit-autobahn.de aufgeführt hat.
Was nicht geplant wird, kann nicht gebaut werden
Zurück ging es über die Claesdelle und die Ringeldorfer Straße zum Ausgangspunkt. Beim Dokumentar-Spaziergang V gab es viele Fragen und Antworten der teilnehmenden Bürger zum Ratsbürgerentscheid. „Bekommen wir wirklich einen Tunnel, wenn wir mit ja stimmen?“ fragte eine junge Frau. „Dafür gibt es keine Garantie, denn bis jetzt ist nichts schriftlich festgehalten“, kam es zurück. „Was passiert, wenn wir mit Nein stimmen, bekommen wir dann eine offenen Autobahn?“ Die Antwort könne man ja direkt auf dem Stimmzettel ablesen, war die Antwort. „Wenn Sie mit Nein stimmen, stimmen sie dafür dass die Planung einer Autobahn auf der Trasse der heutigen Bundesstraße durch Gladbeck beendet wird.“ Und was nicht geplant werde, werde auch nicht gebaut. Die Netzwerk Sprecherin ergänzte, dass das Land NRW einen Planungsstopp bei Uneinigkeit garantiert habe und bis jetzt habe der Bund noch nie eine Autobahn mitten durch eine Stadt gebaut, die das nicht wolle. Auch hier wurden zahlreiche Beispiele genannt, bei denen Autobahnen an der Stadt vorbei geführt werden oder am Stadttor (A 52 in Düsseldorf) enden. Die „Tour zwischen den Kirchtürmen“ endete am Ortseingangsschild zwischen Ringeldorfer Straße und Claesdelle. „Schaut mal,“ kommentierte einer der spazierenden Bürger „wir sind auch für Gladbeck!“. Ein traumhafter Sonnenuntergang hinter dem Ortsschild von Gladbeck setze der Serie der Dokumentar-Spaziergänge die Krone auf.

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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