Talstraße Gladbeck: Anwohner trauern um liebgewonnenen Laubbaum
Für die Anwohner der Talstraße ist es mehr als nur ungewohnt. Die prächtige Robinie, die jahrzehntelang die Verkehrsinsel zwischen ihren Mehrfamilienhäusern zierte, gibt es nicht mehr. In einer mehrstündigen Operation verarbeiteten Mitarbeiter einer durch den ZGB Gladbeck beauftragten Firma den Baum zu Kleinholz.
Bei den Anwohnern machte sich einige Tage nach der Abholzung neben Trauer um den sommerblühenden Laubbaum auch Ärger über die städtische Behörde breit, vor allem, weil das Gewächs bis kurz vor seinem Ende in voller Blüte gestanden hatte, keine kahlen Stellen zu sehen waren.
Erhebliche Gefahr durch Pilzbefall
Bernhard Schregel vom ZGB Gladbeck erklärte auf Nachfrage die Notwendigkeit einer fachgerechten Abholzung. Es habe sich, wie auch auf Fotos dokumentiert ist, ein Lackporling in dem Baum eingenistet. Der Holz zersetzende Pilz habe sich ausgerechnet in der Gabelung zweier großer Äste befunden, so dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, bis ein Teil des Baumes auf die Straße gefallen wäre. "Das Sicherheitsrisiko war nicht tragbar", so Schregel. "Wenn man den Parasiten von außen sehen kann, hat er sich schon tief im Holz verwoben." Auch zeigt sich der Mitarbeiter des ZGB verständnisvoll, was den Ärger der Anwohner angeht: "Dass Bürgerinnen und Bürger an so einem schönen Baum hängen, freut mich natürlich und zeigt auch die Wichtigkeit des ZGB."
Den Gladbeckern von der Talstraße blieb schlussendlich nur, sich mit einem handgefertigten Grabmal von ihrer geschätzten Robinie zu verabschieden. Immerhin: Bernhard Schregel verspricht, in absehbarer Zeit einen neuen Baum zu pflanzen.
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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