Verwaltung hofft auf Unterstützung durch die Gladbecker Bürger
Neues Programm soll das Stadtklima verbessern
Die Vorstellung des neuen Programms „Gladbeck goes green (G³)“ stand jetzt auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität. Das Programm, das von den Ausschussmitgliedern einstimmig verabschiedet wurde, dient in erster Linie der umfassenden Verbesserung des Stadtgrüns.
Das stadtweite Klimaanpassungsprogramm soll bis 2023 die Lebensqualität der Gladbecker Bürger steigern und zur Bewältigung des Klimanotstandes beitragen. „Wir setzen mit dem Programm klimagerechte und nachhaltige Maßnahmen für mehr Stadtgrün um. Indem wir mehr Grünflächen unter Beteiligung aller Gladbeckerinnen und Gladbecker schaffen, erhöhen wir die Lebensqualität in unserer Stadt. Dazu kann jeder etwas beitragen: Sei es im eigenen Garten oder bei gemeinschaftlichen ‚Social Gardening‘-Projekten auf öffentlichen Flächen“, hofft Bürgermeisterin Bettina Weist auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung.
Bereits im vergangenen Jahr habe die Verwaltung zahlreiche Projekte zur Förderung urbaner Grünstrukturen angestoßen, so die Meldung aus dem Rathaus. Diese sollen nun im Rahmen des neuen Programmes „Gladbeck goes green“ gebündelt und erweitert werden. Dabei sollen im Hinblick auf die Klimaanpassung nicht nur private Vorgärten, sondern auch das gesamte Stadtgrün berücksichtigt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Verwaltung die Förderrichtlinie „Naturnahe Gestaltung von Vorgärten“ und acht weitere Teilprojekte entwickelt. „Ziel des G³-Programms ist es vor allem, mit vielen Projekten unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und auch Generationen anzusprechen, um Bürgerinnen und Bürgern eine Hilfestellung zu geben, ihr privates Grün aufzuwerten“, erklärt Stadtbaurat Kreuzer. und mit Projekten zur Förderung öffentlicher Grünstrukturen sollen denn auch die Gladbecker, die keinen eigenen Garten besitzen, eingebunden werden.
„In verdichteten Räumen leisten Vorgärten und das Stadtgrün einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung“, betont Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer. Insbesondere im Sommer würden die Gärten und das Stadtgrün aufgrund von Verdunstungen kühlend wirken und dazu auch Schatten spenden. Dies betreffe in Gladbeck insbesondere die Bereiche, welche im Rahmen der Klimaanalyse aus dem Jahr 2017 als "Hitzeinseln" identifiziert worden seien. Darüber hinaus steigere sowohl öffentliches als auch privates Stadtgrün die Lebensqualität in der Stadt und biete Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
Im Vordergrund des Programms steht die Förderrichtlinie „Naturnahe Gestaltung von Vorgärten“, mit welcher die naturnahe Umgestaltung strukturarmer Gärten zur Anpassung an den Klimawandel und Verbesserung der Lebensräume für regionale Arten gefördert werden
soll. Die Förderung erfolgt durch einen nicht rückzahlbaren Investitionszuschuss. Für die Förderung sollen von 2021 bis 2023 jeweils 10.000 Euro zur Verfügung stehen. Die Förderhöhe beträgt
50 Prozent der Rechnungskosten und maximal 800 Euro je Antragsteller. Zudem muss die zu umgestaltende Fläche öffentlich einsehbar und mindestens zehn Quadratmeter groß sein.
Begleitet wird die Förderrichtlinie von mehreren Teilprojekten, die im Jahr 2021 angestoßen werden sollen. Dazu zählen neben bereits etablierten Projekten, wie dem „Pflanzentauschmarkt“, auch Wettbewerbe für naturnah gestaltete Gärten, die Verteilung von kostenlosem Saatgut und Insektenhotels sowie „Social Gardening“-Hochbeete. Zur Stärkung des öffentlichen Stadtgrüns zählen auch Gieß- und Baumpatenschaften für Straßenbäume, das Projekt „Wunschgrün“, bei dem sich Anwohner einen Baum oder Strauch für ihre Straße wünschen können, sowie die Mitmachkiste „Bienenretter“ für Gladbecker Kindergärten.
Um eine nachhaltige Wirkung der Maßnahmen zu erzielen, müssen die Teilprojekte konstant umgesetzt werden. Aus diesen Gründen ist für das Programm "Gladbeck Goes Green" eine mittelfristige Umsetzung in den Jahren 2021 bis 2023 vorgesehen. Im Jahr 2021 sind für die Umsetzung 50.000 Euro eingeplant, insgesamt sind für das Projekt rund 94.000 Euro vorgesehen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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