Manfred Schlüter fordert deutlich mehr Bürgerbeteiligung
Insektensterben ist auch in Gladbeck in Vergessenheit geraten
Corona ist auch in Gladbeck das seit Wochen alles beherrschende Thema. Kaum mehr im Licht der Öffentlichkeit steht das Insektensterben, das in 2019 für ganz viele Schlagzeilen, Diskussionen und auch Vorschläge sorgte.
Doch Manfred Schlüter, über viele Jahre als "Freiraumplaner" im Dienste der Stadt Gladbeck beruflich tätig, lässt nicht locker. "Es gibt ein Leben nach Corona," versichert Schlüter. Und richtet sein Interesse sofort wieder auf das Insektensterben.
Verärgert ist Schlüter darüber, dass seine in 2019 gemachten Vorschläge, die aus seiner Sicht ohne große Probleme und finanzielle Kosten hätten umgesetzt werden können, bis auf allgemeine "Begeisterung" keine Reaktionen auslösten. Sein Hinweis auf die Wildwiese, die der Heimatverein auf dem begrünten Mittelstreifen der Brücke Buersche Straße (Asienbrücke) schon vor Jahren angelegt hatte, verhallte ungehört. Auch wartet Schlüter noch immer auf darauf, dass im Jovypark in Stadtmitte ein Maulbeerbaum gepflanzt wird. Das habe ihm Bürgermeister Ulrich Roland persönlich bei der Ehrung der Umweltpreissieger zugesagt, betont Schlüter. Auch der Anblick der tristen Rasenfläche vor dem "Haus der VHS" an der Friedrichstraße macht ihn wütend. Manfred Schlüter ist davon überzeugt, dass dort eine Blumen-Wildwiese einen optimalen Standort hätte.
Auch der Umstand, das es im Rathaus am Willy-Brandt-Platz seit Anfang April einen neuen Klimaschutzmanager gibt, mag Manfred Schlüter nicht zu trösten: "Und in der Innenstadt werden weitere Bäume abgehackt," schüttelt er ratlos seinen Kopf.
Manfred Schlüter hat sich im Laufe der Jahre immer wieder in laufende Prozesse in Gladbeck eingebracht. "Bürgerbeteiligung nennt man so was," erklärt er mit spürbarer Verbitterung. "Aber welche Bürgerbeteiligung ist eigentlich gewünscht? Man bekommt auch nie eine Antwort. Höchstens mal Watschen von einem der vielen Stadtsprecher," fällt das Fazit von Schlüter doch sehr negativ aus.
Aufgeben will der engagierte Gladbecker aber nicht. Und so schlägt er zum wiederholten Male vor, den Anfangsbereich der Fahrradstraße Friedrichstraße endlich mit einem blauen Signet zu versehen. Auch wenn er diesen Vorschlag schon vor Monaten unterbreitet hat und bislang auf eine Umsetzung der Idee vergebens wartet...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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