Bleibt Rentforter Bürgerin auf dem Schaden sitzen?
Herabgestürzter Baumast zertrümmert Gartenidylle
Die Welt von Rita van Treeck ist aus den Fugen geraten. Schuld daran ist ein mächtiger Baumast, der in die Tiefe stürzte und in Sekunden die Idylle des Gartens hinter dem Haus der Familie van Dreeck an der Margaretenstraße in Rentfort zertrümmert hat.
Geschehen am 30. Juni in den Vormittagsstunden. Denn um 7 Uhr war noch alles in Ordnung, wie auch Nachbarin Anja Ganss bestätigt. Gegen 9.30 Uhr dann stürzte das große Holzstück in die Tiefe. Am bepflanzten Hochbeet entstand Totalschaden, ein Teil des rund acht Meter langen Astes landete im Gartenteich und richtete auch unübersehbare Schäden an der Gartendeko sowie dem Blumenschmuck an. Abgebrochen ist der Ast eindeutig von einer Esche, die am Rand des städtischen Wäldchens steht, das zwischen Margareten- und Hegestraße liegt.
Umgehend meldete Rita van Treeck die Vorkommnisse dem "Zentralen Betriebshof Gladbeck" (ZBG), der für die städtischen Wälder zuständig ist. Dort erfuhr die verärgerte Rentforterin, dass sie für die Entsorgung des Astes selbst zuständig sei und man machte Rita van Treeck auch kaum Hoffnung auf einen finanziellen Ausgleich für den angerichteten Schaden. "Da bricht ein Ast von einem Baum ab, der eindeutig der Stadt Gladbeck gehört. Und nun bleibe ich auf den Kosten sitzen?" zeigt sich die Rentforterin ratlos.
Auf Anfrage der STADTSPIEGEL-Redaktion teilt Ralf Sonnenberg, seit dem 1. Juli neuer Leiter des "Fachbereich Grün" beim ZBG, mit, dass er über den Fall in Rentfort informiert sei und ein Mitarbeiter den Ort bereits in Augenschein genommen habe. Dabei sei deutlich geworden, dass besagter Ast Laub getragen habe, weshalb man eine Erkrankung des Baumes oder auch des Astes ausschließen könne. Sonnenberg bestätigt, dass die Grundstückseignerin für die Entsorgung des Astes verantwortlich sei. Familie van Treeck könne aber sehr wohl den ihr entstandenen finanziellen Schaden auflisten und beim "ZBG" einreichen. Der "ZBG"-Abteilungsleiter ist davon überzeugt, dass die zuständige Versicherung den Schadensfall überprüfen wird und anschließend entscheidet, ob ein Versicherungsfall vorliegt.
Diesbezüglich hat Rita van Treeck wenig Hoffnung. Bei der Summierung der Schäden kommt sie auf mindestens 1.000 Euro, ihren Informationen nach zahlt die städtische Versicherung aber nur beim Vorliegen eines "Sturmschadens". Am 30. Juni gab es zwar spürbare Windböen, doch Sturmstärke wurde bestimmt nicht erreicht. Auch die Gebäudeversicherung, über die die Familie van Treeck verfügt, wird wohl nicht einspringen, denn auch hier gilt die Vorgabe "Sturmschaden". Aber die Rentforterin zeigt sich kämpferisch: "Dann werde ich gerichtliche Schritte gegen die Stadt Gladbeck einleiten."
Und ein wenig Angst hat sie mit Blick auf den nahen Waldrand auch. Denn in luftiger Höhe ist deutlich so genanntes "Totholz" in vielen Bäumen erkennbar. "Bei Sturm fliegen uns die Stücke dann um die Ohren," mutmaßt die Rentforterin...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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