Gartenbaufirma war zu eifrig: Fällgenehmigung konnte erst nachträglich erteilt werden
Die Mieter sind traurig und Oliver Habermann immer noch sehr verärgert: Drei Bäume vor dem Mehrfamilienhaus, im Besitz der „Gladbecker Wohnungsgesellschaft“ (GWG), an der Bottroper Straße in Ellinghorst wurden gefällt, sind verschwunden.
Als Oliver Habermann am 15. Mai seine in dem Mehrfamilienhaus wohnende Mutter besuchen wollte, traute er seinen Augen nicht: Vor dem Haus war eine Spezialfirma gerade dabei, die alten Obstbäume dem Erdboden gleich zu machen. „Die Bäume waren gesund. Für mich gab es keinen Grund, die Bäume zu fällen,“ erzählt Habermann.
Fällarbeiten wurden zunächst gestoppt
Zumindest gelang es dem engagierten Gladbecker, die angelaufene Fällaktion zu stoppen. „Ich fragte die Arbeiter, ob sie denn eine Fällgenehmigung hätten,“ erinnert sich Habermann. „Sie haben mich nur ganz überrascht angeschaut!“ Habermann reagiert sofort und setzte sich mit dem „Fachbereich Grün“ des „Zentralen Betriebshofes Gladbeck“ (ZBG) in Verbindung. Und tatsächlich erschien kurze Zeit später ein ZBG-Mitarbeiter vor Ort. „Der Herr konnte den Sachverhalt aber auch nicht so richtig klären. Und eine Fällgenehmigung lag offensichtlich auch nicht vor,“ bedauert Oliver Habermann. Zumindest verstummten aber die Motorsägen und die Arbeiter packten ihre Arbeitsgeräte zusammen, rückten ab.
Doch war dies nur ein vorübergehender Erfolg für Oliver Habermann, denn inzwischen wurden die drei Bäume doch gefällt. Und das auch mit Erlaubnis durch die Stadt Gladbeck.
Gartenbaufirma war einfach „zu schnell“!
Auf Anfrage teilte Stadtsprecherin Christiane Schmidt mit, dass einer der Bäume auch ohne Genehmigung gefällt hätte werden dürfen, da er zu nah an dem Mietshaus gestanden habe. Grundsätzlich, so Christiane Schmidt, gehe aber gerade die GWG sehr satzungstreu mit Baumfällungen um. In dem konkreten Fall sei es wohl so gewesen, dass die zuständige Sachbearbeiterin die Gartenbaufirma lediglich über die geplante Fällung informiert habe. Die Firma habe dies scheinbar aber wohl als sofort auszuführenden Auftrag verstanden und sei umgehend aktiv geworden.
„Es ist alles in Ordnung,“ beruhigt Christiane Schmidt. Die erforderlichen Fällgenehmigungen seien umgehend beantragt und auch erteilt worden. Die ausführende Gartenbaufirma sei einfach zu schnell gewesen. Und selbstverständlich werde es nun Ersatzpflanzungen für die drei gefällten Obstbäume geben.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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