Gänsehybrid im Gladbecker Park
Gänse sind keine Rassisten
Eine besondere Gans hat unser Leser Werner Scheider im Gladbecker Nordpark beobachtet. Vater und Mutter sind sich hier offenbar über Artengrenzen hinweg näher gekommen.
Was ist das denn für eine Kopfzeichnung? Beim Bummel durch den Gladbecker Nordpark fiel Werner Scheider eine Gans auf, die ganz anders aussah, als ihre Schwarmgenossen. Dank der verwaschenen Zeichnung und dem dunklen Hals war das Rätsel aber schnell gelöst: "Ein Graugans-Kanadagans-Mischling", stellte Scheider fest, "wohl nicht aus diesjährigem Gelege, sondern älter".
Dass sich hier Mutter und Vater über Artengrenzen hinweg kennen gelernt hatten, ist bei Entenvögeln gar nicht so ungewöhnlich. Biologen sprechen hier von sogenannten Hybriden, und tatsächlich ist die Kombination aus Grau- und Kanadagans (Anser anser und Branta canadensis) der häufigste europäische Gänsehybrid. Die Nachkommen der ganz und gar "unrassistischen" Liebschaft sehen auch unter Geschwistern oft ziemlich unterschiedlich aus. Ob es eine Enkelgeneration gibt, hängt aber von den Großeltern ab: Nur bei manchen Kombinationen sind auch die Nachkommen fruchtbar. Während etwa Paare aus Graugans und Schwanengans auf Enkel hoffen können, sieht es bei Graugans und Kanadagans damit schlecht aus. Die gute Nachricht: Weitere gesundheitliche Probleme muss die Gladbecker Kanada-Graugans aufgrund ihrer Abstammung immerhin nicht befürchten.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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