"Emschergenossenschaft" investiert bis 2032 insgesamt 5,38 Milliarden Euro
Die Boye ist auf bestem Wege weg von der Köttelbecke zum renaturierten Fluss
Vor mehr als einem Jahr, exakt am 18. September 2019, hat die "Emschergenossenschaft" gemeinsam mit den Städten Bottrop und Gladbeck die renaturierte Trasse der Boye im Pelkumer Feld westlich der B 224 geflutet. Ein Jahr später hat nun in diesen Tagen die Revitalisierung der einstigen Köttelbecke im weiteren Verlauf der Strecke begonnen.
Insgesamt 3,7 Kilometer des Gewässers werden nun in Gladbeck und Bottrop bis nach Essen umgestaltet. Allein in diesen Abschnitt investiert die Emschergenossenschaft 15 Millionen Euro.
Die Boye – sie gilt als der Grenzfluss zwischen den Emscher-Städten Bottrop und Gladbeck. Über Jahrzehnte wurde der Fluss infolge der Industrialisierung als Kanal und „Köttelbecke“ missbrauch, fließt in weiten Teilen daher noch schnurgerade. Doch die Zeiten, in denen die Boye als ein offener Schmutzwasserlauf, die einzige Funktion war die schnelle Entsorgung des Abwassers der anliegenden Städte, genutzt wurde, sind vorbei. Im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau schreibt die "Emschergenossenschaft" gemeinsam mit ihren Mitgliedskommunen an einer neuen Geschichte für den einst geschundenen Fluss. Der Wasserwirtschaftsverband hat die Boye in den vergangenen Jahren bereits vollständig vom Abwasser befreit und mit der ökologischen Verbesserung des Gewässers begonnen.
Im Pelkumer Feld unmittelbar westlich der B 224 hatte die Emschergenossenschaft im vergangenen Jahr den Platz, um der Boye mehr Raum zu verschaffen – hier kriegt sie mit dem neuen Lauf nicht nur sprichwörtlich die Kurve. Aus ihrem Betonbett wird sie nun auch auf der weiteren Strecke östlich der B 224 befreit. Der 3.700 Meter lange Abschnitt reicht von Gladbeck aus bis nach Süden, wo die Boye wieder auf Bottroper und teilweise sogar auf Essener Gebiet fließt, bevor sie im Pumpwerk Bottrop-Boye an der Prosperstraße/In der Welheimer Mark mündet.
Die Arbeiten der "Emschergenossenschaft" in diesem Bauabschnitt sollen Ende 2022 abgeschlossen sein. Die Natur und das Leben - sie kehren somit wieder an und vor allem in die Boye zurück!
Allein in Gladbeck betreibt die "Emschergenossenschaft" sechs Pumpwerke, vier Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken sowie rund 16,9 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Gladbeck Wasserläufe mit einer Gesamtlänge von 15,3 Kilometer.
Seit 1992 plant und setzt die "Emschergenossenschaft" in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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