Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Besuch der "Essbaren Stadt Andernach"
Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Anforderungen an die Städte.
Das Ruhrgebiet als größte, zusammenhängende Städteregion Europas steht vor besonderen Herausforderungen. Für einzelne Städte ist es nicht einfach, sich von der Masse abzuheben und ein individuelles Profil zu entwickeln, welches auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Aber gerade in solchen Städten, und Gladbeck gehört dazu, braucht es attraktive Konzepte, die sie unverwechselbar machen und in die Anforderungen der Zeit passen. Wo es keine historischen, gesellschaftlichen oder traditionellen Merkmale gibt, hat man die Chance, etwas Unverwechselbares zu erschaffen. Vor diesem Hintergrund hat Edith Kerkhoff, die im Verein „Allerlei Leben e.V.“ und in der Hochbeetgarten-Initiative am Jovyplatz aktiv ist, eine Tagesfahrt nach Andernach in Rheinland-Pfalz organisiert. Essbare Stadt Andernach
Nachhaltige Stadtentwickung seit 2007
In Andernach wird seit 2007 unter fachlicher Leitung ein besonderes Konzept nachhaltiger Stadtentwicklung umgesetzt, das ihr den Beinamen „Essbare Stadt“ verliehen hat. In der Problembeschreibung im Vorfeld schreibt sie selbst: „Öffentliche Grünanlagen stehen eigentlich jedermann zur Verfügung. Aber nur zu oft werden sie von Bürgern als Fläche der Stadt oder der Kommune gesehen - und nicht als ihre Flächen, als Flächen der Bürger. Die Stadt wiederum sieht ihre Aufgabe mit möglichst minimalem ökonomischem Aufwand halbwegs „gepflegte“ Flächen zu präsentieren, was allzu oft zu leblosen, pflegeleichten und artenarmen Grünanlagen führt.“
Essbare Stadt Andernach Zusammenfassung
Unterschiedliche Gemüse-, Obst- und Beerensorten werden in Andernach im Stadtgebiet gepflanzt
Die ökologische und nachhaltige Umgestaltung öffentlicher Grünflächen motiviert in Andernach bis heute die Bürger, sich mit dem Lebensraum ihrer Stadt emotional zu verbinden. Der Anbau von Nutzpflanzen auf öffentlichen Flächen holt die Natur in die Stadt zurück und schafft neue Zugänge zu einer gesunden Selbstversorgung. Unterschiedliche Gemüsearten, Obst und Beerensorten, Spaliergehölze und Küchenkräuter sowie eine Vielfalt an insektenfreundlichen Stauden tragen zum attraktiven Stadtbild bei und laden Mensch und Tier zum Ernten ein. Die Umgestaltung der kommunalen Grünplanung vollzog sich ohne Mehrkosten für die Stadt. Vielfältige Förderprogramme konnten in Anspruch genommen werden. Die Kosten der Pflegemaßnahmen verringerten sich auf 10% der ursprünglich erforderlichen Finanzmittel. In den ersten Jahren der Entwicklung konnte der Arbeitsaufwand nicht mit städtischen Mitarbeitern gedeckt werden. Das war für 150 arbeitslose Menschen die Chance zu Ausbildung und Einkommen.
Jährlich über 100 tausend Touristen zu Besuch
Heute besuchen über einhunderttausend Touristen jährlich die Stadt und tragen ihre Schönheit und Nachhaltigkeit in die Welt. Als erste „Essbare Stadt“ Deutschlands ist Andernach zum Vorbild für andere Kommunen geworden und leistet viel Beratungsarbeit. Andernach wurde von der Reisegruppe als eine herzliche Stadt mit viel kreativem Gestaltungswillen empfunden. Nach einer Schifffahrt auf dem Rhein zum nahegelegenen Naturspektakel des höchsten Kaltwassergeysirs der Welt, ging es zurück nach Gladbeck. Gladbeck hat viel Potenzial, sich in dieser Richtung einen Namen zu machen. Wirtschaftlich erfolgreich wäre das für Gewerbe, Gastronomie und Hotelgewerbe auf jeden Fall.
Ein erster erfolgreicher Schritt ist der Hochbeet-Garten am Jovyplatz. Wenn andere folgten, wäre es eine Bereicherung für unsere Stadt.
Autor:Interkulturelle Frauengruppe Gladbeck aus Gladbeck |
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