Beschwerden häufen sich: Stadt Gladbeck will gegen Müllsünder deutlich härter vorgehen
Gladbeck. "Gladbeck putzt" lautet am 14. April das Motto und alle Bürger sind aufgerufen, sich am stadtweiten "Frühjahrsputz" zu beteiligen.
Wie die Erfahrung zeigt, lässt die "Langzeitwirkung" der Aktion allerdings stark zu wünschen übrig und daher Zentraler Betriebshof Gladbeck (ZBG) und Stadtverwaltung an nahezu allen Tagen im Jahr gegen Vermüllung im gesamten Stadtgebiet aktiv. Dabei ist die Verwaltung natürlich auch auf die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Und da sind die Gladbecker sehr aktiv: Im Jahr 2017 gab es rund 160 Hinweise auf illegale Müllabladungen, in laufenden Jahr sind es bereits 74.
Auf den städtischen Flächen wird der ZBG umgehend aktiv: Hinweisen auf illegale Abfallablagerungen wird umgehend nachgegangen und zumeist erfolgt eine Abfuhr innerhalb kurzer Zeit.
Wenn es Hinweise auf die Verursacher gibt, wird zudem ein Bußgeldverfahren eingeleitet. 2017 war das 39mal der Fall. Allerdings ist es meist schwierig, die Täter auf frischer Tat zu ertappen, trotz regelmäßiger Kontrollen durch beispielsweise den Kommunalen Ordnungsdienst.
Problematischer ist die Situation, wenn es sich um private Flächen handelt. Hier müssen Verursacher oder Wohnungseigentümer den Müll entfernen. Aktuell gab es dazu einen Fall an der Märker Straße in Rosenhügel, wo wiederholt Sperrmüll auf einem privaten Gelände abgeladen wurde. Heinrich Vollmer, Leiter des ZBG, ist verärgert und findet auch deutliche Worte: „Es gibt Bürgerinnen und Bürger, die ein völlig anderes Ordnungsempfinden als die meisten von uns haben. Fast könnte man meinen, die illegale Entsorgung wäre ein neuer Volkssport.“
Der Sperrmüll auf dem Privatgelände an der Märker Straße, der auch den städtischen Gehweg komplett blockiert hatte, wurde übrigens vom ZBG noch vor dem Osterfest entfernt.
Zusätzlich gibt es auch Flächen, die ebenfalls nicht in die Zuständigkeit der Stadt fallen:
Dazu gehören Landesstraßen und Kreisstraßen mit den dazu gehörigen angrenzenden Flächen (zum Beispiel Autobahnböschungen und die Konrad-Adenauer-Allee). Hier nimmt die Stadt immer wieder Kontakt mit den zuständigen Stellen auf. Eine Lösung ist in solchen Fällen aber meist nicht kurzfristig zu erreichen.
Das illegale Entsorgen von Müll ist umso ärgerlicher, weil in Gladbeck die Abfuhr und Entsorgung von Sperrmüll kostenlos ist. Dazu Heinrich Vollmer: „Für die Entsorgung kann ein Termin vereinbart werden, wir holen dann termingerecht ab und das Ganze kostet nichts. Kleine Mengen Sperrmüll kann man natürlich auch zu uns bringen.“
Die Kosten für Müllkippen und Verunreinigungen trägt letztendlich der Steuerzahler. Alleine für jede Reinigung der städtischen Parkfläche, die an das Grundstück an der Märker Straße grenzt, zahlt die Stadt beispielsweise 1.500 Euro.
Bürgermeister Ulrich Roland: „Wir werden uns in Zukunft noch stärker mit dem Thema befassen, noch besser ämterübergreifend zusammenarbeiten, um die Folgen dieses rücksichtslosen Verhaltens schnell zu beseitigen und klar zu machen: So etwas dulden wir in unserer Stadt nicht.“
Im Rathaus denkt man derzeit bereits konkret über stärkere Kontrollen und deutlich höhere Bußgelder nach. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden in Gladbeck bereits 74 illegale Müllabladungen gemeldet. Damit dürfte das Ergebnis aus 2017 mit rund 160 Meldungen im Jahresvergleich wohl deutlich überschritten werden. Diesem Trend will die Stadt nun durch stärkere Kontrollen und höhere Bußgelder Einhalt gebieten.
Foto: Pixabay
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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