Jobcenter Gladbeck
Offener Brief an das Jobcenter Gladbeck
Sehr geehrter Herr F...,
mit der Bearbeitung unseres Weiterbewilligungsantrags haben Sie uns leider sehr enttäuscht. Als wir in unserem Bekanntenkreis erzählt haben, dass Sie unser neuer Sachbearbeiter beim Jobcenter sind, haben wir nur Lob über Sie zu hören bekommen. Es sind Sätze gefallen wie: Einer der kompetentesten Mitarbeiter im Jobcenter... äußerst fähiger Mann... immer korrekt... und wir könnten mit einer schnellen Abwicklung unseres Weiterbewilligungsantrags rechnen.
Doch dann haben Sie uns mit Schreiben vom 16.01.2023 mitgeteilt, dass der von mir bereits im Dezember 2022 eingereichte Onlineantrag auf Weiterbewilligung ohne gültigen Lichtbildausweis nicht ausreicht. Dabei habe ich doch alle geforderten Unterlagen mit dem Antrag hochgeladen. Ja klar, ich habe meinen Personalausweis vor die Kamera meines Computers gehalten, um mich auszuweisen.
Nun gut, wir haben gedacht, wir geben dem Mann eine zweite Chance. Ich habe mir die Mühe gemacht, einen weiteren Antrag auszufüllen und diverse Anlagen für Sie zu kopieren, die ich umgehend eingereicht habe. Doch nun teilen Sie mir mit: "Aus den eingereichten Unterlagen ergeben sich neue Fragen..." und fordern weitere Unterlagen, die ich diesem Schreiben beifüge, obwohl ich befürchte, dass Sie trotz dieser Unterlagen auch weiterhin nicht in der Lage sind, einen einfachen Weiterbewilligungsantrag zügig zu bearbeiten. Vielleicht sollten Sie eine kompetente Kollegin oder Kollegen im Jobcenter um Hilfe bitten, denn offensichtlich sind Sie mit dieser Aufgabe völlig überfordert.
Des weiteren fordern Sie: "Erklärung wovon Sie im Dezember und Januar Ihren Lebensunterhalt bestritten haben." Diese Forderung von einem Jobcenter hat in einigen Gruppen in den Sozialen Medien einen "shitstorm" ausgelöst, und uns wurden diverse Vorschläge unterbreitet, was wir darauf antworten sollen. Ja, ja, Sie haben inzwischen eine enorme Fangruppe in den Sozialen Medien. Einige halten diese Forderung für eine böswillige Unterstellung, andere fanden, dass dies Schikane sei und es sind Äußerungen wie "auf die Fresse hauen" gefallen. Ich muss gestehen, und dafür schäme ich mich wirklich, ich habe letzteren geantwortet: "Ich weiß, wo sein Auto steht."
Sie schreiben, dass Ihnen auf den Kontoauszügen meiner Frau Kreditkartenabbuchungen aufgefallen sind. Was glauben Sie denn, was man im Zeitalter des bargeldlosen Bezahlens mit der Kreditkarte bezahlt? Natürlich hat meine Frau beim Einkaufen mit der Kreditkarte bezahlt. Nur, wann wir in welchem Supermarkt wieviel gekauft haben, geht Sie ehrlich gesagt überhaupt nichts an. Das sind ja Stasi-Methoden, die nicht mit einer Mitwirkungspflicht begründet werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Petrikowski
Autor:Michael Petrikowski aus Gladbeck |
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