Kulinarische Weihnachtsbräuche
In der Weihnachtszeit hat jedes Land so seine Bräuche – insbesondere wenn es um die kulinarischen Rituale geht.
So genießen wir den Heiligen Abend
Unsere Tradition, eine Gans vorzugsweise am ersten Weihnachtsfeiertag zu verzehren, stammt überraschenderweise ursprünglich aus England. Die damalige Königin Elisabeth I. hatte an Heiligabend 1588 Gänsebraten gegessen, als sie die Nachricht erreichte, dass die spanische Armada von den englischen Truppen besiegt worden war. Der Karpfen wiederum galt hierzulande schon immer als „vegetarisches“ Festessen, um die christliche Fastenzeit bis Heiligabend einzuhalten. Weniger traditionell, aber unabhängig von Region und Bundesland beliebt: Raclette-Grill oder Fondue, die sich in vielen Haushalten einen festen Platz auf der Weihnachtstafel erobert haben.
Blutwurst und magische Brote
In Luxemburg gilt Blutwurst mit Stampfkartoffeln und Apfelsoße als traditionelles weihnachtliches Gericht. Die Schweden laden gleich zu einem Buffet, dem Julbord, ein, auf dem Fischspezialtäten, Köttbullar, süß-salzige Salate und gestockte Eier angeboten werden. Ansonsten ist es üblich, Leberwurst oder -pastete, Kalbssülze und gekochten Schinken als Weihnachtsgericht aufzutischen. Auf den Philippinen, wo man teilweise schon ab Oktober Weihnachtsmusik im Radio hören kann, werden zum Schinken Käsebällchen serviert.
In Japan besorgt jeder eine weiße Weihnachtstorte, die mit Erdbeeren geschmückt ist, übrigens in dem Glauben, einer westlichen Tradition nachzueifern. Die Ukrainer essen gefüllte Maultaschen, dazu Kartoffeln und Sauerkraut. Und der Borschtsch wird ohne Fleisch zubereitet.. Italiens Weihnachtsessen besteht aus Meeresfrüchten sowie zahllosen Süßigkeiten. Wie in vielen südlichen und katholisch orientierten Ländern wird am Heiligen Abend Fisch gegessen, um die Fastenzeit einzuhalten. Erst am 25. Dezember kommen Fleischgerichte auf den Tisch.
Mandelreis und zwölf Gerichte
Dass es in der Weihnachtszeit nicht nur um Deftiges geht, beweisen unsere französischen Nachbarn mit dem Bûche de Noёl, einem traditionellen Weihnachtsgebäck aus Biskuit und Schokoladencreme. In vielen nordischen Ländern hält sich die Tradition des süßen Mandelreis. Man versteckt dabei eine große Mandel in der Schüssel. Wer sie in seiner Portion entdeckt, bekommt ein kleines Geschenk, die sogenannte „Mandelgave“.
Viel gegessen wird vor allen Dingen in Polen. In Erinnerung an die zwölf Apostel besteht das Weihnachtsessen aus zwölf Gerichten – auch hier vegetarisch oder fischlastig. In Slowenien sorgt ein besonderes Weihnachtsbrot für magische Kräfte.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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