Mit mehr Personal dem Frust der Bürger begegnen
Gewerkschaft befürchtet "Verrohung" der Gesellschaft

Der "Deutsche Gewerkschaftsbund" befürchtet eine Verrohung der Gesellschaft in Deutschland und möchte mit der Wanderausstellung, die auch fur dem Willy-Brandt-Platz Station machte, gegensteuern. Unser Foto zeigt von links nach rechts Kerstin Timm (Stadtverwaltungs-Personalrätin), Bertram Polenz (Personalratsvorsitzender), Bürgermeisterin Bettina Weist und Hans Hampel (DGB). | Foto: Braczko
  • Der "Deutsche Gewerkschaftsbund" befürchtet eine Verrohung der Gesellschaft in Deutschland und möchte mit der Wanderausstellung, die auch fur dem Willy-Brandt-Platz Station machte, gegensteuern. Unser Foto zeigt von links nach rechts Kerstin Timm (Stadtverwaltungs-Personalrätin), Bertram Polenz (Personalratsvorsitzender), Bürgermeisterin Bettina Weist und Hans Hampel (DGB).
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Sechs Aufsteller beherrschten jetzt die Szenerie auf dem Rathausvorplatz. Denn der Deutsche Gewerkschafts-Bund (DGB) macht sich große Sorgen um die „Verrohung“ der Gesellschaft“ – und will dagegen steuern.

Auf den Schautafeln berichten sechs „echte Fotomodelle“, was sie persönlich bei ihrer Arbeit erlebten: Der Feuerwehrmann Alexander beschwert sich: „Ich lösche ein brennendes Haus – und Du bewirfst mich mit Böllern!“ Die Krankenhaus-Pflegekraft Simone berichtet: „Ich versorge Deine Wunden – und Du bespuckst mich!“ Ähnliche Erfahrungen kommen von einer Polizistin, einem Müllwerker, einem Busfahrer und einer Ordnungsamtsmitarbeiterin.

Dem DGB-Gewerkschaftssekretär Hans Hampel geht es in der Wanderaufstellung vor allem darum, dass sich in den Corona-Zeiten die Einstellung vieler Bundesbürger deutlich verschlimmerte. Sie lassen ihren Frust vor allem an Mitarbeitern im öffentlichen Dienst ab. Dazu gehören nicht nur Pöbeleien, sondern auch persönliche Angriffe.

„In Gladbeck geht es noch“ – so der Stadtverwaltungs-Personalratsvorsitzende Bertram Polenz, „in größeren Städten sieht es schlechter aus!“ Christof Wolthaus, der Leiter des kommunalen Ordnungsdienstes KOD, kann das bestätigen, „aber bei Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Schutzvorschriften gaben die Gladbeckerinnen und Gladbecker auch oft ihren Frust weiter!“

Bürgermeisterin Bettina Weist dazu: „Da gab es in letzter Zeit einen schweren Unfall auf der Sandstraße mit einer Radfahrerin. Gleich darauf kam ein Leserbrief. Wer hat da die Schuld? Natürlich die Verkehrsplaner?! So einfach ist das heute, falsche Behauptungen aufzustellen!“

Die DGB-Forderungen: Mehr Personal, mehr Verständnis für die Mitarbeiter/innen im öffentlichen Dienst und mehr Deeskalationsstrategien.

Foto und Text von Peter Braczko

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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