Zwischen Himmel und Erde - Ein historischer Streifzug durch die Geschichte St. Lambertis
Im Historischen Archiv von St. Lamberti finden sich viele Schätze aus der Kirchengeschichte Gladbecks. Dr. Elke Dißelbeck-Tewes, die als Archivarin seit 2002 in der Großpfarrei tätig ist, hat diesen Bestand gesichtet und daraus das Buch „Zwischen Himmel und Erde - Ein Streifzug durch die Geschichte der Pfarrei St. Lamberti“ kreiert.
Auf 96 bebilderten Seiten will der Band die „Vergangenheit verständlicher, bekannter und - im besten Fall - ein Stück weit lebendig werden lassen“. Dazu beitragen sollen Tagebucheintragungen, Abbildungen, Urkunden und Texte, die nicht nur die kirchliche Seite, sondern auch das einfache Leben im damaligen Dorf mit seinen bäuerlichen Strukturen beleuchten.
Von 1375 - auf dieses Jahr ist die älteste Urkunde im Stadtarchiv datiert - bis zum Ende des II. Weltkrieges 1945 erfährt der Leser Wissenswertes über bedeutende Ereignisse Gladbecks.
So streift das Buch auch das Jahr 1403, in dem Erzbischof Friedrich von Köln den Bewohnern von Dorf und Pfarrei Gladbeck den bestehenden Jahrmarkt am 17. September, dem Lambertustag, bestätigt und diesen mit Gottesfrieden und Sicherheitsgarantien ausstattet.
Aufzeichungen des Pfarrers Johannes Lipphausen aus den Jahren 1626-1654 geben wieder, was der kirchliche Lehnsherr über seine „Schäfchen“ dachte.
„Pastor, wenn du sicher sein willst und frei von Streitigkeiten, dann hüte dich vor den Einwohnern des Dorfes (Gladbeck), die ärger und verschlagen sind als Hund und Schlange, und ihren Schmeicheleien. Denn sie gehen dir um den Bart, um deine Äcker zu bekommen(...)“.
Breiten Raum wird auch der Entwicklung der Ausstattung des Kircheninnenraums gewidmet, ebenso dem Wiederaufbau des Gotteshauses nach dem Krieg.
Erschütternd die Berichte über die Kriegsschäden aus dem Jahr 1945. „In den Kirchenraum sind Bomben gefallen und explodiert. (...) Der Hochaltar ist ganz zertrümmert, desgleichen der Marienaltar. (...) Die Orgel ist durch den Luftdruck und den Sog vollkommen auseinandergerissen und sehr stark beschädigt.“ Die Kosten für die Sanierung der Kirche wurden damals auf 592.000 Reichsmark geschätzt.
Wie eines der Wahrzeichen unserer Stadt mühsam in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut wurde, auch das verrät das Buch. Ein historischer Streifzug durch die Epochen, der für Interessierte sicherlich manche Überraschung bereithält.
Zu erhalten ist der Band zu 8,90 Euro im Kirchenladen „Senfkorn“ sowie in der Buchhandlung Tümmers und in der Humboldt-Buchhandlung.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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