Von wegen arschkalt – Carsten Koch machte die Hölle heiß

Carsten Koch | Foto: Anastasia-Ana Tell
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"Arschkalt und andere Boshaftigkeiten" – ein Nachbericht zur Lesung des Schwelmer Stichelschalks am Montag, den 10.09. im Café Stilbruch zu Gladbeck.

Hm! Arschkalt wie im Veranstaltungstitel angekündigt war am letzten Montag lediglich das im kultigen Gladbecker Kult(ur)lokal gereichte Himbeereis.
Carsten Koch hingegen packte so viele heiße Eisen an, dass sogar das Mikro rot wurde – zuweilen auch vor Scham!
Nicht, dass Carsten Kochs Texte schwach waren oder der Vortrag des wuchtigen Schelms zu wünschen übrig ließ. Oh nein, es waren vielmehr die Themen und die Wortwahl, die mit dem Begriff "krass" fast schon verniedlichend beschrieben sind.

Carsten Koch ist einer dieser Autoren, denen man keinen Co-Act zur Seite stellen muss. Er ist ein Vortragsvollprofi und weiß genau, wie er sich sein Publikum krallt, wie man mit Gesten, Mimik und Stimme arbeitet. Da er indes kein Blatt vor den bartumrahmten Mund nimmt, nimmt er es auch in Kauf, den einen oder anderen zu verprellen. Der Mann geht eben keine Kompromisse ein. Gut so! Mutige Schriftsteller braucht die Welt.

Die Gäste im Café Stilbruch störten sich nicht an den ausgesuchten Boshaftigen. Wieso auch? Schließlich ist man im CSB harten Stoff gewohnt. Vergnügt lauschte man dem stimmgewaltigen Lästermaul bei seiner Kopfkinoperformance – zumal sich in den Texten zwischen den Zeilen bei aller Härte viel feine Ironie findet.

Ob sich die dargebotenen Storys nun um Autos, PIN-Nummern, alte Damen, Güteraustausch oder Liebe drehten, makaber waren sie irgendwie immer. Und auch vor explizitem Schweinkram schreckte der Unruhestifter aus Leidenschaft nicht zurück. Warum seine Lesungen längst Kultstatus haben, wurde rasch deutlich an diesem Abend. Und warum das Café Stilbruch mittlerweile zu einer Topadresse in Schriftstellerkreisen avanciert ist, ebenfalls. Hier wird Literatur gelebt, gearbeitet, gefeiert und gepusht!

http://www.erbsenprinz.de/
http://www.cafe-stilbruch-gladbeck.de/

Autor:

Jana Engels aus Gladbeck

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