Gladbeck wurde schon im Mittelalter erwähnt
Von der Bronzezeit zum Bergbau: Gladbecks bescheidene Anfänge

Auf der Schwelle zur Bergbauzeit: Franz Wegener zeichnete diese Ansicht um 1880-85. Der Betrachter blickt auf die Kirche von der Kaiserstraße aus. Bild: Wegener / gemeinfrei
  • Auf der Schwelle zur Bergbauzeit: Franz Wegener zeichnete diese Ansicht um 1880-85. Der Betrachter blickt auf die Kirche von der Kaiserstraße aus. Bild: Wegener / gemeinfrei
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 Gladbeck feiert zwar in diesem Jahr hundert Jahre Stadtrecht - das heißt aber nicht, dass seine Geschichte erst um 1919 begonnen hätte. Bereits Jahrhunderte vorher haben die Menschen in dieser Region ihre Spuren hinterlassen.

von Oliver Borgwardt

Die Bauarbeiter in Ellinghorst staunten im Jahre 1936 nicht schlecht, als sie bei Grabenarbeiten für eine neue Bergarbeitersiedlung plötzlich auf Knochen und Scherben stießen. Die bald herbeigerufenen Archäologen brachten hier Jahrtausende alte Reste eines bronzezeitlichen Gräberfeldes zum Vorschein. Neben menschlichen Überresten fanden sie Keramik, Bernsteinperlen und Bronzewerkzeuge und damit den Beweis, dass das Stadtgebiet schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Wie die damaligen Menschen den Ort nannten, in dessen Erde sie begraben wurden, wissen wir nicht.

Im Mittelalter hingegen schon: Im 10. Jahrhundert finden sich in den Urkunden Erwähnungen als "Gladbeki", "Glatbeoke" und "Glaedbeck" - was übersetzt etwa so viel wie "Heller Bach" bedeutet. Zu dieser Zeit ähnelte die damalige Gemeinde wohl eher noch einer kleinen bäuerlichen Hofstadt. Um das Jahr 1000 wurde dann die alte Pfarrkirche St. Lamberti gebaut, dem Vorgängerbau der heutigen Stadtkirche. Rund um das zum Kloster Werden gehörende Kirchdorf (der heutigen Innenstadt) lagen fünf Bauernschaften.

Die Einwohnerzahl blieb lange klein: 1650 zählte Gladbeck knapp 1400 Einwohner, um 1800 rund 2000. Man sprach Platt und lebte vor allem von der Landwirtschaft, was sich erst um 1885 durch den Bergbau änderte. Ab dann begann Gladbeck rasant zu wachsen - von der Bauern- zur Zechenstadt.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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