Stadtgeschichte Gladbeck
Van Ahlen Brauerei am Lambertiplatz und der Durchgang zum Schenkendiek
Van Ahlen Brauerei am Lambertiplatz
und der Durchgang zum Schenkendiek
Auf dem Platz vor der Lambertikirche, entstand durch städtische Maßnahmen der letzten Jahr, eine zu große, sinnlose Betonfläche. Bäume wurden abgehackt, Beete eingeebnet, öde, langweilig und ohne Charakter.
Mittendrin die leere Brunnenplatte, auf der im Sommer, manchmal kleine Sprudel hüpfen.
Trotzden liegt aber, genau hier, der Ursprung, die Quelle der Gladbecker Ortsgründung.
Also, ein wirklich geschichtsträchtiger Ort. Denn auch nach einer alten Urkunde von 1019, ist Gladbeck dort schon vor über 1000Jahren genannt worden.
Nur keiner merkt etwas davon, oder interessiert sich dafür, wenn es nicht erlebbar ist.
Aber, warum auch? Ist ja öde genug.
Aber, genau hier, befanden sich drei weitere Quellschüttungen, die sich, nach kurzem Lauf, als Zufluss mit der Gladebeke, vereinigten. Dadurch entstand dort eine geschützte Situation, mit gutem Frischwasser, die die Ansiedlung von Bauernkotten, begünstigte. Die sogenannten (Quelle)Wellhöfe.
Nach dem Urkaraster von 1820, war einer davon, Theodor van Ahlen, der mit dem Quellwasser, eine Brauerei betrieb. Also Gladebeke Urtyp Bier.
Eine prima Idee, die man verfolgen und aufleben lassen sollte. Einmal als Bier, aus einer Minibrauerei und zum anderen, als Gestaltungsidee, für die öde Situation mit der Brunnenplatte.
Ein kräftiges Brauereipferd, ein Sudbehälter, einige Fässer und Humpen, oder noch besseres, könnten den Platz atmosphärisch beleben.
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort liegt nur einige Schritte entfernt am Durchgang zum Schenkendiek.
Hier stand damals die sogenannte "QUASTENBURG",
ein mittelalterlicher Abgabenspeicher aus Holz.
Genannt nach einem "Quast von Strünkede"
Denn der Ort Gladebach, war abgabepflichtig gegenüber der Abtei Werden, in Essen, die zum Erzbistum Köln gehörte.
Interessant, eine Aussage von Herrn Hellenbroich, der dort an der Lambertistraße eine Metzgerei betrieb, daß bei Gründung des Kelleres, (Hellenbroichs Keller) alte Eichenbalken, gefunden wurden. Sonst ist wohl nichts davon übergeblieben. Aber, es ist genau der Bereich des Durchgangs zum Schenkendiek, wo auch damals, die Quastenburg an der Gladebeke stand.
Wenn dort im Durchgang, auf der einen Seite ein Plan vom Urkataster, von 1820 angebracht würde, könnte auf der gegenüberliegenden Seite, eine Darstellung der Quastenburg, ihren Platz finden.
Ein Relief aus alten Eichenbalken, könnte, mit einer entsprechender Erläuterungstafel, diesen Durchgang gestaltersch aufwerten.
So könnte dort, zusammen mit dem Pflasterband, eine geschichtsträchtige Darstellung, die Gründungssituation, den Bürgern, vermittelt werden.
Diese gute Idee, mit der Gladebeke, wurde schon 1988, von der SPD, unter Röken und Braun, angestoßen.
Die Planung erfolgte ausführungsreif und wurde auch ausgeschrieben, kam aber leider nicht zur Umsetzung.
Vorgesehen waren 2offene Rinnenstücke mit Fließwasser und 2 aktive Quellsteinplatten. Der dortige, vorhandene Lambertibrunnen sollte die Funktion der Hauptquelle übernehmen. Alles mit der vorhandenen Pumpentechnik betrieben.
Nach einem Politikwechsel wurde die Lambertistraße ausgebaut, mit einer Rinne , die keinen Bezug zur Gladebeke vermittelt.
Die beschriebene Situation ist natürlich nur eine Idee, ein Anstoß, der auch nach historischer Überprüfung, weiter ausgearbeitet werden müsste.
Dazu auch mein Artikel im Lokalkompass, den ich auch schon 2018, zum 100 jährigen Jubiläum, an die Stadt geschickt hatte.
; JUBELELEND 100fach - Gladbeck (lokalkompass.de)
Als weitere Anmerkung; damit sollten, durch erlebbare Stadtgeschichte, unsere vielen Neubürger, einen Bezug zu ihrer neuen Heimatstadt bekommen.
Dipl.-Ing. Manfred Schlüter, Freiraumplaner und Bürger der Innenstadt
Autor:Manfred Schlüter aus Gladbeck |
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