Duo "InterZone Perceptible" erneut zu Gast im Gladbecker MAXUS
Stimmfilmvertonung mit modernster Technik

Das Duo "InterZone Perceptible" ist am Samstag, 18. September, erneut zu Gast im MAXUS in Gladbeck-Ost, Erlenstraße 82. | Foto: Privat
  • Das Duo "InterZone Perceptible" ist am Samstag, 18. September, erneut zu Gast im MAXUS in Gladbeck-Ost, Erlenstraße 82.
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Seit dem Jahr 2000 ist "InterZone Perceptible" ein Begriff in Sachen Stummfilmvertonung - mit elektrifiziertem Akkordeon, E-Bass und Live-Elektronik holen die beiden an der Folkwang Hochschule Essen studierten Musiker Sven Hermann und Matthias Hettmer den frühen Stummfilm ins 21. Jahrhundert.

Mittlerweile ist das Duo international tätig, spielte auf Einladung des Goethe-Instituts in Süd-Korea, Finnland und in den USA. Die "INDUSTRIAL SOUNDART" von "InterZone Perceptible" versucht dabei keinen einzigen Moment, äußere Film-Geschehnisse zu illustrieren, sondern vielmehr die inneren Welten der Film-Figuren, wodurch der Film auf eine völlig neue Weise erfahrbar wird. Unterstützt wird das Ganze durch Sounddesign, das die Illusion erweckt, alle Klänge kämen direkt aus der Leinwand.

Am Samstag, 18. September, sind "InterZone Perceptible" zum wiederholten Male zu Gast im MAXUS in Gladbeck-Ost, Erlenstraße 82. Diesmal Mal ab 19.30 Uhr mit dem Film "DER LETZTE MANN" vom Nosferatu-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau. Das filmische Meisterwerk bietet durch die zum ersten Mal in der Filmgeschichte eingesetzten entfesselten Kamera Einblicke in die Psyche der Filmfiguren. Die subjektive Blickweise der in einer Szene torkelnden Hauptfigur fing der Kameramann Karl Freund ein, indem er sich die Kamera vor die Brust schnallte und das Torkeln nachahmte. Für die Eröffnungsszene des Films befestigte Freund die Kamera auf einem Fahrrad und fuhr damit aus dem ankommenden Aufzug hinaus in die Hotelhalle. Und genau diese Kamerafahrt - eine Szene, so modern und ohne jegliches Zeitkolorit, als ob sie eben erst in die Kinos gekommen wäre – veranlasste "InterZone Perceptible" im Jahre 2007, für diesen Film eine neue Musik zu komponieren.

Erzählt wird die Geschichte eines alten Hotel-Portiers. Er verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung. Doch eines Tages degradiert der Geschäftsführer den Altersgeschwächten zum Toilettenmann. In seinem Milieu wagt er nicht, den Abstieg einzugestehen. Um den Schein zu wahren, stiehlt er die Uniform. Doch seine Bemühungen bleiben ohne Erfolg und das Leben wird zur Qual.

Zur Musik "TURNING PAGES" lässt sich sagen: Ein dumpfdunkles DrumComputer-Moloch kehrt immer wieder. Das Tantalosartige, was auch Johann Sebastian Bachs BassOstinato in dem Crucifixus seiner H-Moll-Messe ausmacht, nämlich das unausweichliche Hinab ins Grab, erdrückt den Protagonisten, seine Lebenskraft versiegt mit jedem Anschlag. Eine industrial SoundArt Klangreise, diesmal für elektrifiziertes Akkordeon, fretless E-Bass als Cello-Simulator, Live-Elektronik, Drum-Computer, Keyboards, Kalimba, Zuspielungen.

Eintrittskarten für den musikalischen Filmabend gibt es für sechs Euro an der Abendkasse, die um 19 Uhr öffnet. Weitere Infos sind unter Tel. 02043-24255 sowie im Internet unter info@maxus.de sowie unter www.i-p-music.com erhältlich.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die geltenden COVID19-Schutzmaßnahmen zu beachten sind.

Die Veranstaltungsreihe wird noch im Jahr 2021 im MAXUS fortgesetzt. Und zwar am 30. Oktober mit "ASPHALT".

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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