St. Lamberti lädt zu Orgeltagen ein
In einer Welt, in der Veränderungen an der Tagesordnung sind, muss auch ein traditionsreiches Instrument wie die Orgel den Entwicklungen Rechnung tragen. Das Programm der 26. Gladbecker Orgeltage will diesen Spagat zwischen Tradition und Moderne meistern, mit spannenden Transkriptionen bekannter Werke und der musikalischen Untermalung eines Stummfilms.
Die letztgenannte Veranstaltung markiert denn auch den Beginn der Orgeltage, die an den Septembersonntagen in St. Lamberti besucht werden können. „Der Auftakt wird allerdings in der Herz-Jesu-Kirche am 2. September um 20 Uhr stattfinden,“ erklärt St.Lamberti-Kantor Konrad Suttmeyer. Obwohl die neobarocke Klais-Orgel in der Propsteikirche der „Star“ der Orgeltage ist, steht am 2. September am Kardinal-Hengstbach-Platz die Orgel in Herz-Jesu im Mittelpunkt.
Otto Maria Krämer aus Straelen als Organist wird den Stummfilm Ben Hur aus dem Jahre 1925 begleiten und so an die Art der Vorführung erinnern, als auch in den Kinos Pianisten oder Organisten den Handlungsverlauf musikalisch nachzeichneten. Alle weiteren Konzerte finden in der Propsteikirche St. Lamberti statt. Wegen des zweiten beweglichen Spieltisches können alle Anwesenden nicht nur akustisch genießen, sondern haben auch die Gelegenheit, die Künstler agierend zu beobachten.
„Unsere Orgel in der Lamberti-Kirche zeichnet sich durch eine charakteristische Sprache aus, besitzt einen eigenen Zungenschlag“, erläutert Suttmeyer.
Den sicher auch Prof. Johannes Geffert von der Partnerhochschule der Gladbecker Orgeltage - der Musikhochschule Köln- zu schätzen weiß. Er bestreitet am 9. September um 16 Uhr ein Programm mit Originalkompositionen von Dubois oder Frederichs sowie mit Bearbeitungen von Werken Mozarts, Schuberts und Mendelssohn-Bartholdys.
Dieses Konzert ist der Gladbecker Beitrag zum „Deutschen Orgeltag“, der zum zweiten Mal in Kombination mit dem „Tag des Denkmals“ begangen wird.
Ein Stipendium nach abgeschlossenen Studien in Italien ermöglicht Vincenzo Allevato ein Aufbaustudium bei Prof. Geffert. In Gladbeck spielt er am 16. September umd´´ 16 Uhr unter dem Motto „Orgelvirtuose Transkriptionen“.
„Mit den ‚Bilder einer Ausstellung‘ von Modest Mussorgsky bringt er eines der interessantesten Orgelstücke mit nach Gladbeck“, freut sich Suttmeyer.
Insbesondere die Transkriptionen seien eine spannende Angelegenheit, denn in einer Zeit, wo Musik immer und überall verfügbar ist, schwingt hier der Hauch des Echten mit, die der Organist den Werken einhaucht.
In einem Konzert für zwei Orgeln konzertieren mit Thomas Pauschert und Konrad Suttmeyer am 23. September umd 16 Uhr zwei Gladbecker Organisten. Spritzig leichte musikalische Kost von Lucchinetti oder Piazza steht tiefgründigen Werken von J. S. Bach gegenüber.
Mit Roberto Marini, Titularorganist der Kathedrale von Teramo, ist ein ausgewiesener Fachmann für die große romantische Form zu Gast. „Mit der Sonate über den 94. Psalm von Reubke oder der Choralfantasie 'Halleluja! Gott zu loben'von Max Reger hat er am 30. September um 16.30 Uhr die wirklich schweren Brocken im Gepäck“, so der Kenner Suttmeyer.
Eben Stücke für eine große Orgel, die höchsten Ansprüchen gerecht wird. Für den Kantor ist Musik aber nie nur Selbstzweck, sondern immer in einen Zusammenhang eingebunden. „Das letzte Orgelkonzert ist Teil der Liturgie, die zur Verabschiedung der Franziskus Schwestern abgehalten wird. Der Dankpsalm von Max Reger fügt sich somit nahtlos in das Geschehen ein", weiß Suttmeyer, der sich ebenfalls ausdrücklich beim Sponsor Sparkasse für die Unterstützung der Orgeltage bedankt.
Wie in der Vergangenheit ist der Eintritt zu allen Konzerten frei, um eine Spende wird gebeten.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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