Spitzenmäßige Premiere von „Der Fluch“
Am 16. März 2013 gab es wieder Theaterluft vom Feinsten zu schnuppern. Als es so weit war, stürmte die Laientheatergruppe „Notausgang“ der Jugendkunstschule mit ihrer vierten Produktion „Der Fluch“ - frei nach dem Film „Der Fluch der zwei Schwestern“ die Bühne des Heisenberg-Gymnasiums in Gladbeck.
Eine Glanzleistung des gesamten „Notausgang“-Ensemble bescherten die Darstellerinnen ihrem leider nur kleinem Publikum. Das Gegenteil war das Consol-Theater Gelsenkirchen, in dem das Theaterstück bereits in Vorverkauf restlos ausverkauft war.
Wer meinte, hierbei handelte es sich um eine Laienspielgruppe, wurde von Anfang an eines Besseren belehrt. Die Schauspielerinnen lieferten eine beeindruckende Darbietung und fesselten ihr Publikum gleich zu Beginn. Sie hielten die ganze Zeit die Spannung des Psychothrillers aufrecht und glänzten in ihren Rollen auf fantastische Weise.
Vor allen Ann Kristin Hesse als psychisch kranke Maddy verkörperte ihre Rolle derart realistisch mit ihren Gesängen, Dialogen und ihrer ausgezeichneten Körpersprache, dass einem nicht nur einmal ein Schauer über den Rücken lief. Sie lebte ihre Rolle, tauchte tief in den Charakter ein und bewies, welch außergewöhnliches Talent zur Schauspielerei in ihr schlummert. Regisseur Jörg Wilms ist es gelungen, alles aus ihr herauszukitzeln und sie zur Höchstleistung zu animieren. Den Namen Ann Kristin Hesse sollte man sich vormerken, denn sie hat alles, was eine gute Schauspielerin braucht, um auch auf großen Bühnen ihre Präsenz und Ausstrahlkraft zu präsentieren.
Aber auch Shannon Buschhoven als Hauptdarstellerin Anna überzeugte in ihrer Rolle als unschuldige und liebenswerte Person, der es spielend gelungen ist die Zuschauer zu täuschen und in die Irre zu führen. Keiner, der nicht gerade den Film „Der Fluch der Schwester“ kennt ahnte, dass es sich bei diesem sympathischen Mädchen um eine schizophrene Psychopathin handelt, an deren Händen Blut klebt. Sie zeigte in ihrem kranken Wahn, dass sie genau das Gegenteil war. Auch sie beeindruckte auf den Brettern, die die Welt bedeuten das Publikum und nahm es mit auf die Reise in ihre irre Welt.
Linda Ahrens stellte Alex, die Schwester von Anna da. Nichts lässt erahnen, dass sie gar nicht wirklich existiert und nur ein Hirngespenst der kranken Anna ist. Der Zuschauer nimmt ihr die Rolle ab und vermutet nicht, dass sie gar nicht wirklich neben Anna steht. Sie agiert so, als ob sie tatsächlich noch lebt und nicht wie sich am Schluss des Theaterstücks herauskristallisiert von ihrer Schwester aus Versehen genauso wie ihre Mutter ermordet wurde. Linda Ahrens fesselt und besticht ebenfalls mit Können auf der Bühne.
Prianka Singh verkörpert die Rolle von Rachel und spielt die Stiefmutter, die alles versucht, um die Gunst ihre Stieftochter zu gewinnen. Auch ihr nimmt man den Charakter ab, den sie exzellent darstellt.
Lara Häselhoff ist als Liz und als Ärztin auf der Bühne präsent und spielt fabelhaft, genauso wie Alina Mathiak als Eve oder auch Samia Dunato .
Eine gelungene und bemerkenswerte Premiere ist diese vierte Produktion des Psychothrillers „Der Fluch“ nach „Auf immer und Ewig“ , „Hexe wider Willen“ und „8 Frauen“ des „Notausgang“ -Ensemble. Damit hat sich die Theatergruppe mehr als übertroffen und begeisterte alle Zuschauer, die es mit viel Applaus und Standing Ovations dankten.
Nur enttäuschend ist, dass nicht mehr Publikum diese grandiose Veranstaltung miterleben konnte.
Fazit: Ihnen entging ein Theaterspiel der Spitzenklasse, denn das, was Regisseur Jörg Wilms aus Essen auf die Bühne brachte hätte mehr Anerkennung und Zuschauer verdient. Ein Glück, dass dies im Consol-Theater Gelsenkirchen zu den Schultheatertagen 2013 anders geschätzt wurde als in der Heimatstadt der Akteure.
Autor:Halina Monika Sega aus Gladbeck |
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