Physiker und Poet: Norbert Engelsiepen veröffentlicht Gedichtband
„Wohl dem, der Freunde hat“ ist ein geflügeltes Wort und auf den ehemaligen Gladbecker Realschullehrer Norbert Engelsiepen trifft diese Weisheit wohl zu. Ulrike Tenk vom gleichnamigen Gästehaus in Rentfort hat ihrem guten Freund nämlich zu der Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes „Reime auf manch Ungereimtes“ - sagen wir es vorsichtig - bewogen.
Eigentlich ist Norbert Engelsiepen von Haus aus technischer Zeichner, wurde dann über den zweiten Bildungsweg Lehrer für Mathematik und Physik. Diese beiden Fächer unterrichtete er jahrelang an der Werner-von-Siemens-Realschule, bevor er seine Karriere im Münsterland fortsetzte.
Und auch wenn seine berufliche Laufbahn naturwissenschaftlich geprägt war, hat der 73-Jährige doch ein Faible für die Poesie. So schrieb er mit zwölf Jahren sein erstes Gedicht und kam so richtig in reimerische Fahrt, als er zur Beförderung eines Arbeitskollegen einige Verse zu Papier brachte.
Buchform
„Sehr zur Freude unserer Bekannten und Freunde“, so Gattin Hiltrud, die mit Ulrike Tenk den Plan ausheckte, die Gedichte und Limericks in Buchform auf den Markt zu bringen. Denn überall, wo seine Gedichte auslagen - und eben auch im Gästehaus Tenk - amüsierten sich die Menschen und wünschten sich eine vollständige Sammlung. Erst kurz bevor seine Arbeiten in Druck gingen, wurde dann auch der Autor höchstselbst eingeweiht. „Jetzt“, schmunzelt er, „bin ich auch glücklich mit meinem Buch.“
Gedichte und Limericks
Warum er schreibt? „Gedichte ermöglichen es mir, banale Alltagssituationen zu karikieren und manchmal ins Groteske zu steigern. Und Limericks sind schon vom Versaufbau her witzig“, so Engelsiepen, der einfach Spaß an dieser Art von Ausdruck hat.
Kostprobe gefällig? „Der Rochen sich bedauert, er zittert und ihm schauert. Dass er ständig friert ihn doch sehr frustriert. Drum ist der Zitterrochen zur Südsee aufgebrochen.“
Dichten ist nicht schwer
Leicht und locker auch seine Gedichte, die im wesentlichen Alltagssituationen beschreiben, die jeder kennt. Und die er mit einem Augenzwinkern auf die Schippe nimmt, so dass der geneigte Leser schmunzeln muss.„Dichten ist nicht schwer“, so seine Aussage, die mancher seiner Autorenkollegen so wohl nicht unterschreiben würden.
Prosaische Herangehensweise
Doch Engelsiepen hat eine eher prosaische Herangehensweise an die Dinge, so auch in seinem Gedicht über das Alter, in dem es heißt: „Der Mensch ist nicht mehr so gesund und leidet an Gedächtnisschwund. Ist bei all den Altersleiden nicht die Jugend zu beneiden? Der Gedanke lässt mich kalt: Irgendwann sind alle alt.“
Altersweisheit oder pure Ironie? Wer es selbst herausfinden möchte, die „Reime auf manch Ungereimtes“ sind zu 11, 90 Euro im Buchhandel oder über das Internet zu erhalten.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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