Neue Galerie Gladbeck: Vernissage Marcel van Eeden "Gladbeck 1928" / Pressetext

Marcel van Eeden
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Marcel van Eeden
Gladbeck 1928

22. November 2013 bis 10. Januar 2014 in der Neuen Galerie Gladbeck
Eröffnung am 22. November 2013 um 19.30 Uhr
Einführung: Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien, Berlin

Kunstkritiker nannten Marcel van Eeden bereits einen
„Zeichnungs-Apparatschik“, „verführerischen Konzeptkünstler“,
„Bildarchäologen“ oder „experimentellen Schriftsteller“.

Seit 1993 zeichnet der niederländische Künstler nach
unterschiedlichsten Vorlagen aus alten Magazinen, Fotografien, aber
auch literarischen Texten die alle aus den Jahren vor seiner Geburt,
also vor 1965, entstanden sind.
Das Material verdichtet er in seinen Zeichnungen zu komplexen
Erzählungen und verbindet dabei reale Biografien mit fiktiven
Geschichten. Denn die Quellen seiner Arbeiten verwendet Marcel van
Eeden nicht auf einer inhaltlichen-stringenten Ebene:
„Mich interessiert nur, ob ich sie verwenden kann. Auch Comics finde
ich interessant. Aber ich lese auch keine Comics. Trotzdem fände ich
es toll, wenn man meinen neuen Bilderzyklus als Comic am Bahnhofskiosk
kaufen könnte. Meine Zeichnungen sind für mich wie ein Tagebuch, ohne,
dass ich darin selbst vorkomme. Und ich will nie mit der Geschichte
aufhören. Es gibt keinen Schlusspunkt“ sagt der Künstler über seine
Arbeit.

Die Zeichnungen von Marcel van Eeden vermitteln den ästhetischen
Eindruck, sich inmitten eines alten Schwarzweißfilmes zu befinden,
insbesondere des ‚Film-noir’: „Enzyklopädie meines Todes“ nennt der
Künstler sein Lebenswerk und schafft ein Bild-Archiv der verlorenen
und durch seine Werke nun wieder gewonnenen Vergangenheit.

Die Protagonisten seiner Serien werden oftmals in aberwitzige
Ereignisse verwickelt, wobei die Erzählstränge zum Teil auf wahren
Begebenheiten basieren. Auch wenn Marcel van Eedens Zeichnungen ganz
eindeutig erzählend sind, sucht man nach einer linearen Abfolge von
Ereignissen darin vergebens. Es gibt vielfach Ellipsen und
Aussparungen, das Verhältnis von Text und Bild ist oft absurd und
führt den Betrachter mitunter auf falsche Fährten.

In Marcel van Eedens Ausstellung “Gladbeck 1928” in der Neuen Galerie
ist einer seiner Charaktere in einen mysteriösen Mordfall im Gladbeck
der 1920er Jahre verwickelt. Auch in dieser Werkgruppe lässt er reales
Geschehen – den nie aufgeklärten Mord am Gladbecker Studenten Helmut
Daube – in seine eigene Erzählung einfließen, um daraus eine neue
Geschichte zu knüpfen.
Die Serie ist die aktuellste im Schaffen des Künstlers und wird
erstmals in Gladbeck gezeigt.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

Neue Galerie Gladbeck, Bottroper Str. 17, 45964 Gladbeck.
Tel: 02043-3198371, info@neue-galerie-gladbeck.de
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 15-20 Uhr.
www.neue-galerie-gladbeck.de

Pressetext
Foto Frank Gebauer

Autor:

Frank Gebauer aus Oberhausen

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