Ulrich Hauska hat den Chefsessel im Fritz-Lange-Haus geräumt
Nach 43 Dienstjahren hat nun der Ruhestand begonnen
43 Jahre im Dienst der Stadt Gladbeck, 10 Jahre davon als Leiter der Seniorenberatung, sind nun Geschichte: Ulrich Hauska hat den Chefsessel im Fritz-Lange-Haus an der Friedrichstraße geräumt und hat seinen verdienten Ruhestand angetreten.
Exakt am 1. Oktober 2010 übernahm der inzwischen 65-jährige die Leitung der Seniorenberatung, nachdem er zuvor bereits in diversenen anderen Abteilungen der Stadt Gladbeck (Ausländeramt, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Gewerbe- und Gaststättenangelegenheiten, Asylbewerber- und Spätaussiedler-Angelegenheiten) tätig war. Die Entscheidung, ins Lange-Haus umzuziehen, habe er nie bereut, versichert der frischgebackene Ruheständler. Die Seniorenberatung sei ihm nicht unbekannt gewesen, dennoch habe er "Neuland" betreten, habe auf ihn an der Friedrichstraße doch nicht nur ein neuer Arbeitsplatz gewartet, sondern auch neue Mitarbeiter, die Vertreter des Senioren- und des Behindertenbeirates. Allesamt Gesprächspartner, mit denen eine enge Abstimmung in vielen Fragen zu erfolgen hatte.
Zu den Höhepunkten der Tätigkeit als Leiter der Seniorenberatung denkt Ulrich Hauska zunächst an den Umbau des alten Sparkassen-Tresorraumes im Erdgeschoss des Lange-Hauses. 881 Tage nahmen die Arbeiten in Anspruch, um hier ein Büro für den Seniorenbeirat zu schaffen. Unvergessen der Moment, als Hauska gemeinsam mit Bürgermeister Ulrich Roland die Tür des Tresores öffnete, in dem man Bezugsscheine, Lebensmittel- als auch Versorgungskarten fand. Und dazu auch 1,8 Millionen Chlortabletten.
Das Prädikat "Meilensteine" verleiht Ulrich Hauska dem barrierefreien Umbau des Fritz-Lange-Hauses. Zunächst schienen die Pläne für den Umbau vor allen Dingen aus finanziellen Gründen nicht realisierbar, vor allen Dingen der Errichtung eines Fahrstuhls wurde eine Absage erteilt. Doch dann tat sich 2015 ein Förderprogramm auf. Und der Umbau war dringend erforderlich, ist das Fritz-Lange-Haus doch inzwischen 116 Jahre alt ist. Bei den Arbeiten taten sich immer wieder neue Schwachstellen auf, weshalb die Baukosten von 868.000 Euro auf am Ende 1.01 Millionen stiegen. "Es hat sich aber gelohnt," zieht Hauska eine positive Bilanz.
Gerne blickt Hauska auch auf die Veranstaltungen zurück, die die Seniorenberatung gemeinsam mit dem Seniorenbeirat anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Stadt Gladbeck" durchführte. Als da waren der "Tag des Bergbau", die Veranstaltung "Ein Tag wie vor 100 Jahren" und die Gesprächsrunde "Erzähl mal" mit Tabenvätern und ehemaligen Gastwirten. Nicht vergessen werden darf dabei das zum Jubiläum von Doris Jost getexte Lied, das im Tonstudio von Rainer Migenda aufgenommen und dann abschließend auf CD produziert wurde.
Hinzu kamen im Laufe der Jahre auch der Austausch über das "Älterwerden im Quartier" mit den Partnerstädten Enfield, Schwechat und Wodzislaw sowie das Projekt "Bewegt gesund älter werden".
In der Öffentlichkeit wurde Ulrich Hauska fast nur als Abteilungsleiter der Seniorenberatung wahrgenommen. Doch zu seiner Abteilung gehörten auch die Betreuungsstelle, die Schuldnerberatung, die Drogenberatung als auch die Behindertenarbeit. "Die Arbeiten der Betreuungsstelle haben in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Menschen unter Betreuung stehen," berichtet Hauska. "Damit verbunden sind Regelungen zu den Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen. Immer wichtiger wird die Arbeit der Schuldnerberatung und bei den Drogenabhängigen nimmt die Zahl der Personen, die neue synthetische Drogen konsumieren, stetig zu."
Die Abschiedsbilanz von Ulrich Hauska fällt durchweg positiv aus: "Die letzten zehn Jahre als Abteilungsleiter habe ich als eine sehr tolle Zeit empfunden. Die Aufgaben waren sehr vielfältig, oft verwaltungsuntypisch, bei denen Improvisation, Ideen und Zuwendung zu den Menschen gefragt waren. Einen Dank möchte ich jedoch meiner Frau aussprechen, sie hat immer Verständnis dafür gezeigt, wenn einmal wieder Veranstaltungen in den Abendstunden, am Wochenende oder am Heiligen Abend angesagt waren. Ich werde die Aufgaben hier, die Kollegen und Kolleginnen und gerade auch die Mitglieder des Seniorenbeirates sowie die tollen Veranstaltungen mit den vielen Menschen vermissen."
Sein letztes Jahr im Fritz-Lange-Haus hatte sich Ulrich Hauska indes schon anders vorgestellt. So hatte er gemeinsam mit dem Seniorenbeirat gleich mehrere größere Veranstaltungen geplant, bei denen er sich gerne von den älteren Besuchern persönlich verabschieden wollte. Doch dann kam Corona. "So möchte ich mich auf diesem Wege von der älteren Gladbecker Bevölkerung verabschieden," bittet Ulrich Hauska um Verständnis.
Er versichert, er freue sich auf den neuen Lebensabschnitt. Langeweile droht ihm nicht, wofür schon alleine die sechs Enkelkinder Sorge tragen werden. Auch dem Hobby des Radfahrens will er an der Seite seiner Frau weiterhin fröhnen. Und wenn Corona es dann irgendwann wieder zulässt, wollen die Eheleute Hauska auch wieder Reisen in ferne Länder antreten.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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