Mordsladies mit Mordsgentleman
Eine mordsmütterliche Lesung gab es am 4. Oktober 2011 im Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck. Anlässlich der erfolgreichen Buchveröffentlichung „Mordsmütter“ kam es zu dieser außergewöhnlichen Autorenlesung. Mütter mal von einer ganz anderen mörderischen Seite betrachtet und nicht als die liebevolle, fürsorgliche Mutterseele, die jedes Kind prägt.
Der Leiter der Gladbecker Bücherei Uwe von der Weppen stellte die Autorenliga im Lesecafé den wartenden Zuhörer vor.
Drei Ladys und ein Gentleman gaben sich die Ehre, aus der Anthologie „Mordsmütter“ ihre Werke den etwa 80 Krimiliebhabern in fabelhafter Vorleseart vorzustellen.
Die Autorin und mit Herausgeberin der Anthologie, Regina Schleheck, eröffnete die Lesung mit ihrer Kurzgeschichte „Kleiner Prinz“. Eine Story über den traurigen Verlust eines Kindes, welches im Meer ertrunken ist. Im Verlauf der Handlung wird immer klarer, dass die Mutter nicht damit fertig wird. Sie schreckt nicht vor Mord an der Person zurück, die für sie verantwortlich hält.
Als nächste kam dann Krimiass Sabine Deitmer zum Zuge mit ihrer Kurzgeschichte „Tür an Tür“, eine Story gesehen aus sechs unterschiedlichen Perspektiven. Darin bewies die Krimiexpertin, wie man eine Story aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen kann, um dann im Höhepunkt ohne Reue einen Mord zu begehen.
Danach folgte Kerstin Lange, die der Autorenvereinigung „Mörderischen Schwestern“ angehört, genauso wie ihre Vorgängerinnen. Ihre Kurzgeschichte „Fröhlicher Muttertag“ zeigte auf, wie Kinder von ihren Eltern unterschiedlich geliebt und akzeptiert werden, bis es zum Drama kommt und die Parteien sich gegenseitig umbringen.
Der vierte im Bunde war der Gladbecker Heimspiel-Autor Harry Michael Liedtke, der gleichzeitig auch Hauptorganisator der Café Stilbruch-Lesungen ist. Er überraschte mit seiner Kurzgeschichte „Mutter Carnage und ihre Kinder“. Dabei handelte es sich um einen Krimi mit sehr viel Humor, den er den Zuhörern präsentierte. Die Lacher ließen nicht lange auf sich warten. Doch er beendete seine Erzählung nicht und schaffte so einen tollen Cliffhanger zur Pause.
Dies funktionierte hervorragend, denn das Autorenquartett hatte kein krimiliebendes Publikum nach der Pause eingebüßt. Harry Michael Liedtke führte seine Geschichte über Ma Baker zu Ende und erhielt tosenden Applaus für seinen tollen Vortrag.
Nach der Pause kamen nochmals die drei weiblichen Autoren auf die Bühne, um weitere Mordsgeschichten dem gespannten Zuhörer vorzustellen. Ihre nächsten Storys stammen jedoch nicht aus der Anthologie „Mordsmütter“. Ob es nun um „mein Frank“ und „Versorgt zu sein“ ging oder um einen kurzen Auszug aus dem fünften Band des Beate Stein Romans - alles kam gut an und das Publikum bedankte sich mit viel Applaus bei jeder einzelnen Autorin.
Die Krimi-Autorenlesung, die viel Mordlust und Papierleichen beinhaltete, verschönerte diesen Abend und ließ einen nicht nur einmal die Gänsehaut wegen diesen Mörderischen Müttern über den Rücken laufen.
Fazit dieses Abend war: Man fühlte sich im Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck durch die ausgezeichneten Krimiautoren hervorragend unterhalten. Über eine Fortsetzung des Events würde nicht nur ich mich freuen!
Autor:Halina Monika Sega aus Gladbeck |
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