Kurztrip mit Lyrik und Prosa im Café Stilbruch
„Eine wundervolle Reise durch die Welten von Lyrik und Prosa“ war es nicht, was die wenigen Besucher gestern Abend im Café Stilbruch erleben durften. Dafür war das Aufgebot an Autoren auch zu gering. Aber eine ordentliche Lesung haben der Gladbecker Lyriker Dirk Juschkat und der Hagener Verleger und Autor Jürgen Ludwig abgeliefert. So konnte der geneigte Zuhörer erfahren, dass es demnächst ein neues Buch mit Gedichten von Dirk Juschkat geben wird. Endlich, werden die sagen, die seine Lesung regelmäßig verfolgen, denn immer wieder überrascht der Lyriker seine Zuhörer mit neuen Werken seiner Dichtkunst, die er zweifelsfrei beherrscht, wie nur wenige seiner Zunft. Wie er dies schafft, hat er auch verraten und wie sollte es anders sein, natürlich mit einem Gedicht über das „Rezept für ein Gedicht“.
Im Laufe des Abends wechselten sich die Autoren immer wieder auf der Lesebühne ab. Dirk Juschkat trug zunächst einige Gedichte aus seinem Buch „Abgebogen“ vor, doch er hatte auch neue lyrische Werke dabei, die selbst seinem Verleger noch nicht bekannt waren. Jürgen Ludwig hatte nicht nur eine tierische Geschichte im Gepäck, sondern auch eine Kurzgeschichte über eine kriminelle Laufbahn, die im Club 13 endete und in einer der beiden geplanten Krimianthologien vom Cenarius Verlag veröffentlicht werden soll.
Doch während Juschkat wie immer mit seiner hervorragenden Vortragskunst die Zuhörer begeistern konnte, waren die Prosatexte von Ludwig stellenweise akustisch nur schwer zu verstehen. Der Autor las sehr undeutlich und verhaspelte sich gelegentlich im eigenen Text. So gab Juschkat sein neues Gedicht über das Schweigen zum besten, doch Ludwig beherzigte das nicht, schwieg nicht und nuschelte weiter ins Mikrofon einen Text aus „CaféSATZ“: Das Elend aller Wurzeln oder so ähnlich.... „Wenn ich könnte, würde ich Gott verklagen“, sagte einer der Zuhörer, doch bezog er seine Ausführung nicht auf die Vortragskünste von Jürgen Ludwig, sondern auf den Pollenflug, der an diesem Tag allen Allergikern zu schaffen machte. Mit „Am letzten Tag im Jahr“ aus seiner lyrischen Zeitreise hätte Dirk Juschkat den Abend gerne beendet, doch gab er auch gern noch eine Zugabe.
Autor:Michael Petrikowski aus Gladbeck |
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