KunstKompakt 11: Aktuell und zeitlos schön
Eine Stadt von Oben, lebensecht, ein Nagel in der Wand, zum Greifen realistisch, die Tiefen des Weltraums an einer Wand - die elfte KunstKompakt in der Alten Spedition ist eine künstlerische Reise zwischen Illusion, Bewegung und Erstarrung. Vom 22. bis 23. sowie zum 29. bis zum 30. März hat die Gladbecker Künstlerin Karoline Dumpe wieder ihre Galerie an der Ringeldorfer Straße 6 geöffnet, um jungen Künstlern ein Forum zu bieten und Interessierten eine breite Auswahl von Bildern, Objekten und Skulpturen zu präsentieren. Jeweils von 11 bis 18 Uhr können die Werke betrachtet, angefasst und natürlich auch erstanden werden.
Eine fröhliche Atmospäre herrscht in den Räumen der Alten Spedition. Die Frühlingssonne schickt ihre Strahlen in die Galerie, lässt das Blau, das Rot, das Grün der Bilder und Skulpturen noch mehr leuchten, dabei wäre dies gar nicht nötig. Karoline Dumpe hat eine farbenfrohe Auswahl zur elften KunstKompakt getroffen, Werke, die den Nerv unserer Zeit treffen.
Kunst, die den Atem raubt
Eine Zeit, die Mark Rother in seinen Bildern treffend darstellt: Ein buntes Gewusel von Autos, Menschen, Gebäuden, Momentaufnahmen aus Metropolen, die den Atem rauben, neugierig machen, die man sich immer wieder anschauen kann, weil es immer Neues zu entdecken gibt.
Zeit stellt auch Karoline Dumpe in ihren Collagen dar: Zeit aus Zeitungen, Meldungen, Fotos und Anzeigen, die Geschichte zeigen, die Vergangenheit, die Gegenwart und das mit einem Augenzwinkern.
Monster Numero Uno
Zeitlos schön die Skulpturen von Martin Langer und Udo Unkel. Während Langer samtenes Holz in seinen Werken verarbeitet, hat sich Unkel dem Metall verschrieben, dass er ausbrennt und zu Figuren, wie Ikarus auf einem Bobbycar oder einem „Monster Numero Uno“ formt - eine Installation, die auf Knopfdruck mit dem Gegenüber interagiert.
Zeitlose Motive finden sich auch in den Bildern von Eilike Schlenkhoff, Trägerin des letztjährigen Wilhelm-Zimolong-Förderpreises. Die perfekten Illusionen, die die junge Künstlerin auf die Leinwand bannt, sind handwerklich großartig und gaukeln dem Betrachter eine Tiefe vor, die aus zig Farbschichten entsteht.
Zwischen Faszination und Aversion
Ebenso eindrucksvoll die großformatigen Arbeiten von Moritz Neuhoff, die den Betrachter in den ewigen Weltraum entführen und damit in das zeitlose Universum.
Relikte aus einer nahen Vergangenheit, nämlich alte Flaschenverschlüsse, verschmilzt Katja Ploetz mit Glasfusing zu filigranen Kacheln, die in allen Farben schimmern. In ihren Werke aus Silikon bedient sich Barbara Koch einem Material der Gegenwart, der Betracher schwankt zwischen Faszination und Aversion.
Eberhard Bitter setzt in seinen großen Leinwandformaten Menschen in Szene, die zwischen Aktion und Erstarrung angesiedelt sind und damit quasi Zeitzonen wechseln.
„Doch letztendlich“, sagt Karoline Dumpe, „ist Kunst ein eigenständiges Medium. Worte können nicht ausdrücken, was wir beim Betrachten eines Werks fühlen, dies ist eine ganz und gar individuelle Empfindung.“ Und lädt alle Gladbecker ein, dieses Gefühl bei der elften KunstKompakt selbst zu erleben, der Eintritt ist wie immer frei.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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