„Koslowskis Hebamme kommt aus Gladbeck“: Joachim H. Peters liest aus seinen Lippe-Krimis
Er ist in Gladbeck geboren, war jahrzehntelang als Bezirkspolizist in unserer Stadt tätig und schreibt nun in Detmold erfolgreich Kriminalromane. Die Lippe-Krimis rund um „Kommisar Koslowski“ finden überregional immer mehr Freunde und so liest Joachim H. Peters am 31. Oktober in seiner Heimatstadt, um auch die Gladbecker mit lippischer Krimikost zu unterhalten.
„Dabei ist Koslowski gar kein Kommissar“, weiß Peters, der vor sieben Jahren nach Detmold übersiedelte und dort nicht nur als Polizist, sondern auch als Schriftsteller arbeitet. Und dort die Figur des Koslowski erfand, allerdings ohne dem Mann mit der Spürnase in mittlerweile drei Büchern wirklich nahegekommen zu sein.
„Den Koslowski kenn‘ ich eigentlich gar nicht“, behauptet Peters. „Ich weiß nur, dass er plötzlich im Lippeland auftauchte, keinen Vornamen hat, nicht arbeiten muss - seine Vermögensverhältnisse sind etwas dubios - und es mit seiner Vita in nächster Zeit bergab geht. Aber das Leben ist schließlich kein Ponyhof und irgendwann wird es bei Koslowski wieder besser laufen“.
Auch Joachim H. Peters tauchte „plötzlich im Lippeland“ auf, ansonsten will er keine Züge mit seinem Protagonisten gemein haben. „Wer solche entdecken will, kann gerne die Lesungen besuchen und dort selbst herausfinden, wieviel Peters in Koslowski steckt.“
Wer die Thriller aus Ostwestfalen noch nicht kennt, wird überrascht sein. Denn die Verbrechen haben ihren Anfang oft im Ausland, es geht um Neonazis, Waffenschmuggel und Kindesmißbrauch. Auf verschlungenen Wegen landen Mord und Totschlag schließlich dann doch im Lippeland und beim Kriminalisten Koslowski.
Nein, Kleinkriminalität ist Peters Ding wohl nicht, vielleicht liegt es an seinem schriftstellerischen Vorbild Frederick Forsythe („Der Schakal“), den er perfekt parodieren kann.
Kürzlich wurde ihm übrigens bestätigt, das er eigentlich eine „Rampensau“ sei. Auch dies will Peters ausprobieren und so wird er demnächst mit dem Liedermacher Jörg Czyborra zusammen auf der Bühne stehen und Lieder, Kurzgeschichten und Gedichte aus eigener Feder zum Besten geben.
„Es muss nicht immer Krimi sein“, so Peters, der aber bereits am vierten Koslowski-Roman schreibt und sogar schon an einem Buch über einen bayrischen Kommissar, den es zu den „Saupreußen“ verschlagen hat.
Vielleicht ist es die Umgebung - Peters lebt dort, wo Andere Urlaub machen - die ihn so kreativ macht. Und die Zufriedenheit angekommen zu sein - mit Schreiben, Jagen und ab und zu einem herben Detmolder Bier. Seiner Heimatstadt ist Peters trotzdem immer noch sehr verbunden, denn eigentlich erblickt Koslowski hier das Licht der Welt.
„Ja, Koslowskis Hebamme kommt aus Gladbeck“, bestätigt Peters. Eine gute Freundin von ihm erhält die erste Fassung jedes Werkes, liest und redigiert .„Wenn ich es dann zurück bekomme, weiß ich, nun kann ich es an den Verlag schicken.“ Wer die versierte Lektorin ist, das will Peters nicht verraten.
Sicherlich wird sie auch bei seinen Lesungen in Gladbeck am 31. Oktober dabei sein: Und zwar um 16 Uhr zur Signierstunde und Kurzlesung in der Mayerschen Buchhandlung, Hochstraße 23, (Eintritt frei) und zur Langlesung - mitsamt eines Freibiers „Detmolder-Herb“ - um 18 Uhr im Café Stilbruch, Rentforter Straße 58 (Eintritt 5 Euro). Hier wird um Reservierung über das Kontaktformular des Café Stilbruch unter „www.cafe-stilbruch-gladbeck.de“ gebeten.
Und noch ein Gladbecker ist daran beteiligt, dass sich Peters auf den Weg von Detmold ins Ruhrgebiet macht. „Auch Harry Michael Liedkte ist ‚schuld‘, dass ich hier lesen werde“, schmunzelt Peters, der den Ruhrpott eigentlich nicht vermisst. Aber vielleicht kommen bei seinem Besuch ja wieder heimatliche Gefühle auf und Koslowski macht bei einem der nächsten Verbrechen einen Abstecher nach Gladbeck...
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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