Gladbeck at its best

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Mal ehrlich, wann kommt man schon Mal nach Gladbeck? Also eher nicht,  wenn man in Essen wohnt zwischen Centro und Limbeckerplatz-Center, zwischen Stadtwald und Rhein-Herne-Kanal.

So dachte ich. Aber dann hatte mein Mann einen Auftritt mit seiner Band. Und weil ich meinen Mann gerne Gitarre spielen höre, Zuhause und besonders bei seinen Auftritten, fand ich mich in Gladbeck wieder, wo die meisten Läden noch wie früher um halb sieben schließen, bis auf die großen Discounter. Die sind Öffnungszeiten All-Timer.
Da denkt man, dass es in Gladbeck keine gute Location zu entdecken gibt und dann? Überraschung! Das ist wie bei Asterix und Obelix, wo ganz Gallien besetzt ist von den Römern bis auf ein kleines unbeugsames Dorf. Könnte man vielleicht sagen, ganz Gladbeck ist besetzt von Systemgastronomie, wie viele Innenstädte, bis auf das kleine, unbeugsame Café Goethestraße? Zumindest widersteht es dem Mainstream schon seit vielen Jahren.
Von außen präsentiert es sich geheimnisvoll blau, ein bisschen im Patrizier Stil, während es Innen zwischen Vintage, Jugendtreff und Pub eine leicht schräge Gemütlichkeit entfaltet, die einem das Gefühl gibt, hier kann man sich ruhig mal entspannt aufs Sofa fläzen wie Zuhause. Auf dem alten Klavier steht als Deko-Objekt ein altes Trimm-Rad, die Tapete an der Bühnenwand, trägt ein ähnliches Muster wie das Album Unknown Pleasures von der Band Joy Division, und rundum an den Wänden findet sich eine Leiste mit Fotos von Musikern, liebevoll zusammengestellt aus alten Pop und Musikmagazinen. Da entdeckt man PJ Harvey, John Lennon und Yoko Ono, Jimi Hendrix, Janis Joplin, The Beatles und und und..... Ach, seht selbst.
Die Bar ist gut bestückt und es gibt immer ein leckeres Tagessüppchen.

Kurze Anekdote am Rande: Eine Freundin, die mit der Bahn kam, wurde von zwei Jugendlichen, die sie nach dem Weg fragte bis zum Café gebracht und darüber informiert, dass das Café Gothestraße die einzige Adresse sei in Gladbeck, wo man auch als Jugendlicher gut hingehen und Spaß haben kann.
Und, by the way, es gibt regelmäßig gute Konzerte.
Gladbeck at its best eben.

Autor:

Gabriele Auth aus Essen-Ruhr

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