Gemeinsam Schreiben, gemeinsam Lesen, bis hinunter in das dunkle Dreieck
Das beste aus „Gemeinsam Schreiben“ haben die beiden „Bloody Marys“ Heike Wulf und Eva Encke am Montag im Café Stilbruch in Gladbeck gemeinsam gelesen. Bei einem Schreibkurs der VHS haben sich die beiden Autorinnen 1998 kennengelernt und gründeten zwei Jahre später die Literaturgruppe „UndPunkt“. Seitdem haben sie nicht nur gemeinsam geschrieben, sondern auch viele abenteuerlich anmutende Lesungen bestritten. So berichteten sie von einer Lesung bei einer imaginären Busfahrt, auf der auch Heizdecken zum Verkauf angeboten wurden. Und unter dem Titel „Notaufnahme“ veranstalteten sie Lesungen, bei denen dem Publikum von Ärztin Eva Encke nicht nur der Blutdruck gemessen, sondern auch die eine oder andere kleine Verletzung mit einem Pflaster versorgt wurde.
Heike Wulf eröffnete den Abend mit einer Mordgeschichte aus ihrem Erzählband „Am Abgrund ist die Aussicht schöner“, dann wurde es bei Eva Enckes Geschichte erotisch, bis hinunter in das dunkle Dreieck. Was bei dem extra aus dem Sauerland angereisten Autor Dietmar Ostwald für ein breites Schmunzeln sorgte. Nach einem Befreiungsakt durch einen Gift(selbst)mord machten sich die 10 kleinen Negerlein mit einem Kajak auf in einen Wildwasserurlaub, der sich als Realityshow mit vier Millionen Zuschauern entpuppte.
Während der Pause kamen die beiden Autorinnen mit dem Radtouren-Organisator Heinrich Praß ins Gespräch und waren von seiner Idee, Radtour und Literatur zu verbinden, begeistert.
Was man wohl bei einem Mord empfindet, will die Krimiautorin in Heike Wulfs Kurzgeschichte ganz genau wissen und erschlägt mit einem Schürhaken die Nachbarin und auch um einen Killer geht es in der nächsten Story von Eva Encke. Doch ist es in diesem Fall eine Riesenschnecke mit dem Namen Killer. Noch bevor der Banküberfall von „Bonnie und Clyde für Mittellose“ völlig misslingt, weil die unmusikalische Bonnie „unser Lied“ nicht erkennt, lässt Heike Wulf eine Hochschwangere ihren treulosen Ehemann mit einer Marmorskulptur erschlagen. „Ich morde nun mal ganz gern!“, gesteht die sympathische Autorin dem Publikum und wer sie einmal live erleben möchte, kann eine ihrer regelmäßigen Veranstaltungen, das „Open-Wort-Café“ in der Mayerschen in Dortmund, Bochum oder Essen besuchen.
Autor:Michael Petrikowski aus Gladbeck |
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