Florian Nienerza: Junger Musiker aus Gladbeck ist ein Freund der eher leisen Töne
Gladbeck. Florian Nienerza ist zwar gerade einmal 16 Jahre jung, doch der Heisenberg-Gymnasiast hat sich bereits entschieden: In seinem künftigen Beruf muss es auf jeden Fall musikalisch zugehen. Und vielleicht springt am Ende ja sogar eine Karriere als Sänger beziehungsweise Musiker heraus.
Der Musik verschrieben hat sich Florian eigentlich seit nunmehr vier Jahren. Denn bei einem Wanderurlaub in den Tiroler Bergen begann er spontan zu singen, merkte dabei, dass aus den anfänglichen Wortfetzen ganze Texte entstanden. Und mit seinen Brüdern machte er sich daran, einen kompletten Song zu schreiben. Und noch während des Urlaubs gab es dann die „Premiere“ vor der Familie.
Zurück in Gladbeck nahm der frischgebackene Nachwuchs-Songschreiber Gitarren-Unterricht, schrieb an der Seite des Vaters neue Songs und durfte sich über weiteres Lob sowie aufmunternde Worte von Verwandten und Freunden freuen. Und so fasste er den Entschluss, einen Videoclip zu produzieren und ins Internet zu stellen.
Selbstzweifel nach Kritik
„Die Meinungen gingen weit auseinander,“ erinnert sich Florian Nienerza. Negative Stimmen gab es besonders in der Schule, was bei Florian Selbstzweifel auslöste. Und dazu führt, dass er über neun Monate nur noch ganz privat weitere Texte schrieb, und nur noch im Familienkreis seine Songs vortrug. „Als ich dann aber gemerkt habe, dass viele Menschen hinter mir stehen, wurde mir klar, dass ich die Beleidungen und die vielen schlechten Kommentare ignorieren und auf keinen Fall aufgeben sollte,“ schöpfte der Gymnasiast wieder neuen Mut. Mut, der belohnte wurde, denn ein erster Video-Clip im Internet brachte es auf 5.000 Aufrufe. Folgerichtig richtete der junge Gladbecker eine eigene Internet-Seite ein, um so Informationen über seine Projekt öffentlich zugänglich zu machen. Über 1.000 User haben inzwischen bestätigt, dass ihnen die Ideen von Florian Nienerza gefallen. „Ich hätte nie damit gerechnet, so viele Lobe und Meinungen zu bekommen. Das treibt mich immer wieder an, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Musik ist mein Leben,“ führt Florian Nienerza aus.
Inzwischen covert Florian auch Songs. Allerdings nur Songs, die ihm selbst gefallen. „Ich muss die Musik mögen, die ich spiele,“ erklärt er. Persönlich haben es ihm die Musikrichtungen Deutsch Pop, Deutsch Rock und sowie Englische Balladen angetan.
Hauptaugenmerk sind und bleiben aber die selbstgeschriebenen Songs mit deutschsprachigen Texten, die von vielen verschiedenen Lebenssituationen handeln: Liebe, Trauer und Fröhlichkeit ebenso wie Gerechtigkeit, Glück und Freundschaft. „Meine Lieder enthalten zu 100 Prozent meine eigenen Gefühle, die aber nicht unbedingt eine Geschichte meines Lebens erzählen, sondern eher Ereignisse, die im Leben geschehen und jeden Menschen betreffen können. Viele Themen sind eher negativ, doch gestalte ich meine Songtexte so, dass sich im Laufe des Lieder wieder ein Stück Hoffnung zeigt. Hoffnung, die dazu anregen soll, niemals aufzugeben, egal was passiert.“
Auftritt bei "One-World-Charity Event" in Bayern
Inzwischen gab es für Florian Nienerza auch erste öffentliche Auftritte. So zum Beispiel bei einer Schüleraustausch-Maßnahme des Heisenberg-Gymnasiums, bei einer „Schools-Out-Party“ in Essen und auch bei einer Weihnachtsfeier. Absoluter Höhepunkt bislang war die Teilnahme am „One-World-Charity Event“ im bayerischen Burgau im Herbst 2012 zum Thema „Toleranz“. Der junge Gladbecker präsentierte hier seinen Song „Ohne dich gäbs mich nicht“, der inhaltlich auf den Zusammenhalt in der Gesellschaft eingeht. „Es gibt viele Geschehnisse, die man wegen verschiedener Gründe nicht alleine bewältigen kann, dabei auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist, diese Hilfe aber natürlich auch annehmen muss,“ erläutert Florian.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Produktion des Musikvideos „Man hat alles selbst in der Hand“ auf Hochtouren. Bei der Produktion, die Aufnahmen finden an verschiedenen Locations in Gladbeck statt, wird Florian Nienerza von seinem Mitschüler Niklas Sinda unterstützt.
Straßenmusik-Tour durch Revierstädte
Ein großes finanzielles Budget steht natürlich nicht zur Verfügung. „Improvisation ist angesagt,“ lacht Florian Nienerza. „Ein Rollbrett dient als Kamerawagen. Hauptsache wir haben darauf genug Platz für das Kamerastativ.“ Auch Mitschnitte von Live-Sessions sollen in das Musik-Video integriert werden. Und in der Planung befindet sich auch schon eine Straßenmusik-Tour, die durch mehrere Ruhrgebietsstädte führen soll.
„Mein größter Traum wäre es, einmal auf einer großen Bühne zu stehen und jeden Menschen mit meiner Musik begeistern und berühren zu können. So etwas lässt sich per Internet nicht realisieren,“ weiss Florian Nienerza.
Und der 16-jährige arbeitet hart, um sich seine Träume erfüllen zu können. So hat er sich jetzt für die nächste Staffel von „The Voice of Germany“ angemeldet. „Ich werde weitere Erfahrungen sammeln können. Und ich hoffe darauf, eine Chance zu erhalten, meine Musik zeigen zu können.“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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