Engellesung der anderen Art im Café Stilbruch

Engelsgeflüster im Cafe Stilbruch, Gladbeck 2011
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Kurz vor Weihnachten fand eine vielversprechende Autorenlesung zum Thema „Engel“ im Café Stilbruch in Gladbeck statt. Acht Autorinnen und Autoren stellten sich dieser besonderen Herausforderung.

Wer meinte, es handelte sich um eine vorweihnachtliche Veranstaltung, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Das Kontrastprogramm konnte allem weihnachtlichen Glanz trotzen. Daher spielte bei diesem Event der Weihnachtsengel keine Rolle. Es ging mehr um die himmlischen Wesen, die zum einem helfender Natur entsprachen. Aber auch das Gegenteil war vertreten in einer Konkurrenz zum Schutzengel. Zum anderen konnte das Publikum auch seinen Horizont erweitern und lernte einen außergewöhnlichen Himmelsboten kennen. Für jeden war garantiert etwas Passendes dabei.

Brigitte Vollenberg eröffnete das Programm mit ihrer wunderbaren Kurzgeschichte „Der Übergang“, in der sie auf eindrucksvolle Weise aufzeichnete, dass ein Mensch in der Stunde seines Todes nicht allein ist. Dies war ihre erste Engelsgeschichte, die sie verfasst hatte, denn man findet sie eher bei der „Mörderischen Schwestern-Vereinigung“ als beliebte Krimiautorin oder man kann ihren Reiseerlebnissen lauschen, die bereits im Buch „Wolkenlos chaotisch“ im HolzheimerVerlag Hamburg veröffentlicht wurde. Außerdem soll ihr Werk nochmals im cenarius-Verlag in diesem Jahr erscheinen.

Ein ganz besonderer Leckerbissen an diesem Abend war Dirk Juschkat, der diesmal nicht wie gewohnt als Dichterfürst unterwegs war. Er verzauberte das Publikum mit einem Auszug aus dem Buch „Ein Geschenk allein für Dich“ von seiner befreunden Autorin Emma Wollf. Auch hier bewies er, dass er vom Fach ist und nicht nur Lyrik aus seinen Büchern „Längswege“ (Wunderwaldverlag) und „Abgebogen“ (cenarius-Verlag) vortragen kann. Die Zuschauer waren sehr angetan, von ihm einmal eine Story vorgelesen zu bekommen.

Als nächste betrat die ausgezeichnete Krimiautorin - selbstverständlich auch Mitglied der „Mörderischen Schwestern-Vereinigung“ - Britt Glaser die Bühne. Ihre Engelstory „Berge, nebelverhangen“ war in der Tat nichts für schwache Nerven. Es gelang ihr, den Zuhörern bei dem abscheulichen Rachemord eine Gänsehaut über den Rücken laufen zu lassen. Gleichzeitig lernte man das Teufelchen auf der linken und das Engelchen auf der rechten Schulter kennen.

Doch der Abend hatte noch mehr zu bieten: Die vierte Autorin, Talira Tal, stellte den Zuschauern ein Schmuckstück vor, das eine ganz besondere Bedeutung besitzt und in ihrer Story eine sehr wichtige Rolle übernimmt. Der sogenannte „Arschengel“ geht auf den Psychologen und Lebensberater Robert Belz zurück. Er hat diesen Begriff in einen seiner wunderbaren Vorträge geprägt. Dies benutzte die Autorin als Inspiration für ihre zwischenmenschliche Kurzgeschichte, wo es um das besagte Schmuckstück in Engelsform geht.

Als Überraschungsgast fungierte die hervorragende Autorin und Lyrikerin Claudia Wädlich, die ihre selbst erlebte Schutzengel-Geschichte während des Luxor-Attentats, die ihr erst über Nacht einfiel, den gebannt lauschenden Zuhörern präsentierte. So unglaublich es auch klingt, konnte man mit der Autorin mitfühlen, wie sie von ihrem Schutzengel unerwartet Hilfe bekam.

In der Pause gab es dann eine Runde Engelszungen zur Beruhigung der angespannten Nerven. Aber auch der Büchertisch hatte Interessantes zu bieten.

Nach der Pause wurde die neue Anthologie „Einfach nur ein Engel“ vom net-Verlag, die Anfang 2012 neu auf den Markt kommt, von den drei noch verbleibenden Autoren, deren Kurzgeschichte dort enthalten sind, vorgestellt.

Den Reigen eröffnete die Special-Gastautorin Regina Schleheck aus Leverkusen. Sie hat bereits sehr viele Auszeichnungen für ihre literarischen Arbeiten erhalten. Sie gehört ebenfalls den „Mörderischen Schwestern“ an und bietet daher ebenfalls Gänsehautgarantie für ihre markerschütternde Krimiliteratur. Außerdem ist sie Mitherausgeberin des erfolgreichen Buches: „Mordsmütter“ aus dem ViaTerra-Verlag, worin sie nicht nur als Autorin enthalten ist. Auch Geschichten für Kinder gehören zu ihrer fabelhaften Arbeit. Theaterstücke sowie Hörspiele gehen ebenfalls auf ihr Konto. Diesmal überraschte sie mit ihrer Kurzgeschichte „Engels-Fallen“. Ein außergewöhnlicher Handlungsstrang umrandet diese Story, in dem Gott weiblich dargestellt wird und die gesamte Engelschar ebenfalls. Außerdem gibt es eine Überraschung nach der anderen für die Zuhörer. Es kann dazu führen, dass sich so mancher Christ arg wundert.

Der zweite Autor nach der Pause war Rainer Wüst, der auf der Stilbruch-Bühne die Zuschauer mit „Mein Schutzengel“ erfreute. Er bewies mal wieder, wie viel Tiefgang seine Geschichten beinhalten. Auch diese Story erscheint in der neuen Anthologie „Einfach nur ein Engel“. Der Autor ist ebenfalls Herausgeber der Anthologie „Nachbarschaftsgeflüster“, in denen viele der anwesenden Gladbecker Autoren und sogar noch zwei Gastautoren enthalten sind. Auch ihm gelingt es aufzuzeigen, für was doch ein Schutzengel gut ist.

Die dritte im Bunde in der neu erscheinen Anthologie: „Einfach nur ein Engel“ ist Halina Monika Sega, deren bevorzugte Geschichten von Vampiren, Hexen und Engel handeln. Auch der Bereich Lyrik ist ihr nicht fremd. Mit Theaterstücken fing sie an, die sich zu ihrer großen Leidenschaft entwickelt haben und mit denen sie schon Erfolge feiern konnte. Sie begeisterte das Publikum mit „Der perfekte Engel“. Darin erfuhren die Anwesenden, wie man eigentlich an seinen Schutzengel kommt. Somit beschloss sie diesen gelungenen Abend mit etwas leichterer Kost, damit die Zuschauer nicht doch noch eine schlaflose Nacht vor sich hatten.

Unterstützt wurden alle ausgewählten acht Autorinnen und Autoren von dem einfallsreichen Klangmaler jayAge alias Jörg Hüttemann, der immer die passenden Töne parat hielt und die Zuhörer so zum Staunen animierte.

Besonders erfreut waren die Organisatoren der Veranstaltung „Engelsgeflüster“, dass die Plakatgestalterin Laura Dilly es ebenfalls einrichten konnte, sich unter die Zuschauer zu mischen.

Fazit: Zufriedene Gesichter verließen das Café Stilbruch, und keiner fühlte sich deplatziert.

Somit neigte sich ein wunderschöner Abend dem Ende entgegen und es wurde von den Organisatoren beschlossen, dass dies nicht die letzte Engellesung dieser Art sein wird.

Mehr Infos über die Autoren unter folgenden Webseiten:

http://www.cafe-stilbruch-gladbeck.de/
http://britt-glaser.npage.de/
http://www.regina-schleheck.de/
http://www.brigittevollenberg.de/
http://www.massage-wuest.de/
http://www.jayage.de/

Autor:

Frank Gebauer aus Oberhausen

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