Historische Möller-Zechengebäude werden abgerissen
Ein Stück Gladbecker Bergbaugeschichte geht unwiderruflich verloren
Nach wie vor hat Gladbeck seinen Werdegang dem Steinkohlebergbau zu verdanken. Auch wenn die letzte Gladbecker Zeche schon vor fast 50 Jahren geschlossen wurde und es in ganz Deutschland inzwischen keine fördernde Zeche mehr gibt. Viele Gladbecker haben sich bis heute der Bergbau-Traditionspflege verschrieben und auch künftig wird Gladbeck die Bezeichung "Bergbaustadt" tragen dürfen.
In Zweckel und in Brauck zeugen heute noch mehrere Gebäude von der Bergbauzeit, doch an der Karl-Schneider-Straße zwischen Ellinghorst und Schultendorf geht aktuell ein Stück lokale Bergbaugeschichte unwiderruflich verloren: Die letzten noch existierenden Gebäude, die zur Zeche "Möller" gehörten, werden abgerissen.
Ende 2019 wechselten die Gebäude den Besitzer und erhielten alle bisherigen Mieter, zumeist kleinere Handwerksbetriebe, ihre fristgerechte Kündigung. Ende März/Anfang April wurden denn auch prompt die Abrissarbeiten eingeläutet.
Zuvor hatten besorgte Anwohner Kontakte zur zuständigen Denkmalbehörde in Münster geknüpft. Von dort erhielt man die Antwort, die Gebäude würden zwar als "denkmalwürdig" eingestuft, stünden aber nicht unter Denkmalschutz. Auch der Hinweis darauf, dass in den alten Hallen Fledermäuse leben würden, konnten die Abrissarbeiten nicht aufhalten.
Auf Anfrage teilte die Stadt Gladbeck mit, dass die Firma Rockwool das gesamte Gelände käuflich erworben habe. Die erforderliche Nutzungsänderung der Fläche sei am 13. März 2020 baufaufsichtlich genehmigt worden. Weiter wird aus dem Rathaus gemeldet, dass nach dem Ende der Abrissarbeiten auf dem Gelände eine Parkplatzfläche entstehen soll.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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