Wegen Corona gestrandet
Circus Busch muss Gladbeck bis Mitte Juni verlassen

Der Zirkus steht seit März auf dem Festplatz. | Foto: Archiv / Kariger
  • Der Zirkus steht seit März auf dem Festplatz.
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Seit Anfang März steht der Circus Busch aus Berlin auf dem Gladbecker Festplatz. Bereits zum dritten Mal verlängert die Stadt Gladbeck die Standgenehmigung, jetzt aber letztmals. „Wir haben den Zirkus schriftlich aufgefordert, bis Mitte Juni den Platz zu verlassen“, erklärt Ordnungsdezernentin Linda Wagner. Am Mittag des 15. Juni läuft die Standgenehmigung endgültig aus, alle Fahrzeuge und Hänger sind bis dahin zu entfernen und der Platz ist komplett zu räumen.

Über mehrere Monate hatte die Zirkusfamilie durch die Unterstützung der Stadtverwaltung während der Corona-Krise in Gladbeck bleiben dürfen und so auch die Möglichkeit erhalten, finanzielle Hilfen zu beantragen. „Dass wir einen Zirkus zu Beginn einer akuten Krisenlage nicht einfach wegschicken, war klar – mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen aber geändert“, sagt Linda Wagner. Denn die Stadtverwaltung will in den Sommermonaten auf Grundlage der aktuellen Coronaschutzverordnung Konzerte und Aufführungen mit bis zu 100 Zuschauern unter freiem Himmel durchführen. Zudem werden weitere Anpassungen und Lockerungen erwartet.

„Da sämtliche Feste und Veranstaltungen, die über den Sommer in Gladbeck stattgefunden hätten, bis mindestens in den September hinein bereits abgesagt oder verschoben wurden, musste die Stadt Gladbeck unter kulturellen Gesichtspunkten massive Einschränkungen hinnehmen. Der Festplatz bietet von seiner Lage und Infrastruktur her die optimalen Rahmenbedingungen, eine über den Sommer anhaltende Planung von kleineren Corona-verordnungskonformen Veranstaltungsformaten dort stattfinden zu lassen, bei denen man den Gefährdungsmomenten in geschlossenen Räumen aus dem Weg gehen kann“, so Wagner, die darin ein positives Signal sieht, die Kulturarbeit auch in Corona-Zeiten am Leben zu halten.

Unglückliche Situation seit März

Zum Hintergrund: Der Circus Busch hatte im März auf dem Festplatz an der Ecke Horster-/Bergmannstraße einen Zwischenstopp eingelegt, um die Zeit bis zu einem geplanten Gastspiel in der Nachbarstadt zu überbrücken. Weil der Zirkus zunächst keine Verlängerung der Standgenehmigung beantragte, drohte zunächst die Räumung. Da die Corona-Beschränkungen eine Weiterfahrt unmöglich machten, wandte sich das Zirkusunternehmen mit Ablauf der Standgenehmigung am 28. März über den Verband Deutscher Circus Unternehmen e.V. an die Stadt Gladbeck (wir berichteten).

Daraufhin wurde zunächst die Standgenehmigung bis zum 30. April verlängert, anschließend erfolgte auf Bitten des Zirkus eine weitere Verlängerung bis Ende Mai. Auf dieser Grundlage konnten die Beschäftigten des Zirkus beim Jobcenter Gladbeck schriftlich unter Einreichung der erforderlichen Nachweise auch finanzielle Unterstützung beantragen. Zudem konnte der Zirkus auch die Soforthilfe für Unternehmen des Landes NRW in Anspruch nehmen.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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